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„Türen auf mit der Maus“Wie aus Bergischem Kompost in Burscheid ein „Klima-Retter“ wird

Lesezeit 3 Minuten
„Türen auf mit der Maus“ bei der Avea in Burscheid.

„Türen auf mit der Maus“ bei der Avea in Burscheid.

Zum Aktionstag „Türen auf mit der Maus“ öffnete auch die Avea ihre Tore in Burscheid.

Die Maus machte am Feiertag die Türen des Avea-Biomassezentrums in Burscheid auf und gewährte so Einblicke in die Produktion von Kompost, die sonst im Verborgenen bleiben. Alte und junge Maus-Fans konnten hier und an mehr als 700 weiteren Standorten im ganzen Land am Tag der Deutschen Einheit Lach- und Sachgeschichten hautnah erleben.

Es war so weit: „Türen auf mit der Maus“, Avea-Sprecherin Anika Hagt öffnete die Tür – oder eher das große Tor zur Kompostieranlage Burscheid: „Wir zeigen heute mal, was die Avea aus dem Grünschnitt der Bürgerinnen und Bürger macht.“

Burscheid: Avea führt durch Biomassezentrums

Grünschnitt aus Blättern, Ästen oder Rasenschnitt hat wohl jeder Gartenbesitzer aus der Region schon mal zur Avea gebracht – aber was passiert dann eigentlich damit? Damit daraus Komposterde wird, braucht es einige Verarbeitungsschritte und reichlich Expertise. Über 300 Besucher nahmen mit der Maus an Führungen über das Avea-Werksgelände teil.

Gerd Mensching vor einem Komposthaufen.

Gerd Mensching ist bei der Avea Kompostexperte.

Statt „Frag doch mal die Maus“ hieß es aber „Frag doch mal Avea-Kompostexperte Gerd Mensching“. Er erklärte seiner Gruppe, während er zur Annahmestelle für Grünschnitt vorausging: „Zwölf Tonnen Tonnage werden hier im Jahr verarbeitet, dabei sitzt jeder Handgriff.“ Sowohl Privatpersonen als auch zum Beispiel Landschaftsgärtner würden hier abladen. Wichtig sei es, dass keine Fremdkörper, wie Plastik im Grünschnitt landen, deshalb stehen Mülltonnen zum händischen Aussortieren bereit.

Avea erklärt Biomüllkreislauf mit der Maus für Kinder

Die Führung folgte Menschig interessiert weiter entlang der verschiedenen Stationen der Verarbeitung: Weiter ging es an der Zerkleinerungsanlage, wo der Grünschnitt mit großen Radladern in einen imposanten Schredder gegeben wird – die Besucher machten große Augen beim Anblick der Baumaschinen. „So wird die Angriffsfläche für die im Kompost wirkenden Mikroorganismen vergrößert“, erklärte der Experte. Dies seien einige, für Kinder gab es ein Angel-Spiel, bei dem sie lernen konnten, welche Lebewesen im Kompost arbeiten. Nachdem der Grünschnitt zerkleinert ist, nennt man diesen „Miete“.

Diese Miete wird nun zu großen Komposthaufen zusammengeschoben und steht unter ständiger Beobachtung: Es müsse genug Holz zwischen der Miete sein, sie müsse locker sein und feucht genug. Dann heizt sich das Innere auf über 60 Grad Celsius auf, wie Mensching einem Kind mit einem langen Thermometer bewies: „Daran sieht man, dass die Mikroorganismen arbeiten.“ Neben großen Maschinen im Einsatz warteten zahlreiche Maus-Rätselstationen zwischen der Komposthügellandschaft, an denen jeder sein ihr Wissen testen konnte.

Bergischer Kompost ist Klima-Retter

Nach circa drei Monaten ist der Kreislauf vollendet und der Kompost kann im heimischen Garten oder in der Landwirtschaft eingesetzt werden. „Bergischer Kompost ist unser wertvoller Schatz, weil er ein nachhaltiger Klima-Retter ist“, so Avea-Prokuristin Hagt. Verkauft wird hier neben Bergischem Kompost auch Bergischer Aktivboden, Bergische Blumenerde und Bergischer Rindenmulch, wofür Mensching normalerweise zuständig ist: „Um die 25.000 Zehn-Liter-Eimer Kompost waren es im letzten Jahr.“

Besucher, die mit Bioabfallsortierspiel, Fühltisch, den zahlreichen begehbare Maschinen und Bioabfallsammelfahrzeugen fertig sind, durften sich am Dienstag kostenlos einen solchen Zehn-Liter-Eimer abfüllen. „Um sich von der Wirkung vom Avea-Kompost zu Hause selbst zu überzeugen“, ist Hagt stolz. Zuletzt ging für viele Kinder – aber eindeutig auch für viele Erwachsene – noch ein Kindheitstraum in Erfüllung: Einmal auf dem großen Müllauto aufsteigen.