Das alte Gebäude an der Hauptstraße steht seit Jahren leer, genauer gesagt seit 2018. Doch nun könnte es zu einem Eigentümerwechsel für Haus und Grundstück mit der Nummer 101 und zusätzlich auch für das dahinter liegende Gebäude mit der Hausnummer 101a inklusive der Grundstücke kommen. Das Amtsgericht Leverkusen hat jedenfalls für Mittwoch, 25. September, 10.30 Uhr, eine Zwangsversteigerung beider Immobilien im Gericht in Opladen anberaumt. Verkehrswert insgesamt: 1,7 Millionen Euro.

Ob es nur der Leerstand war, der dem historischen Wohnhaus an der Straße, das nur wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt liegt, nicht gutgetan hat, oder ob die Schäden an der Substanz des Hauses schon vorher da waren, ist von außen schwer zu beurteilen. In der Beschreibung des Gerichts steht jedenfalls, „dass Dachstuhl sowie oberste Geschossdecke Hausschwammbefall aufweisen“. Der Gutachter bewertet das aus dem Jahr 1890 stammende Gebäude daher als „abrissreif“, ungeachtet von Renovierungen zuletzt im Jahr 1997.

Haus aus dem Jahr 1890 wird zwangsversteigert

Den Verkehrswert für dieses Gebäude inklusive Grundstück von 1295 Quadratmetern hat der Gutachter demzufolge im vergangenen Jahr auch auf lediglich 288.000 Euro festgesetzt. Unter den auf dem Grundstück stehenden Pflanzen und Bäumen gibt es eine Besonderheit: eine direkt an der Hauptstraße stehende, sehr groß gewachsene und unter Naturschutz stehende Atlaszeder.

Wesentlich wertvoller bewertet der Gutachter Grundstück und Gebäude mit der Hausnummer 101a. In dem Haus, das 1937 ausschließlich für Gewerbe errichtet und 1960 erweitert wurde, sind insgesamt sieben 2012 und 2016 kernsanierte und vermietete Wohnungen sowie ein Getränkehändler mit mehr als 400 Quadratmeter Nutzfläche ansässig. Insgesamt hat das Gebäude mehr als 800 Quadratmeter Wohnfläche. Das Grundstück erstreckt sich über 2524 Quadratmeter.

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Den Verkehrswert benennt der Gutachter hierfür mit 1,412 Millionen Euro. Als problematisch könnte sich noch der Untergrund des betreffenden Flurstückes erweisen. Denn das ist im Altlastenkataster der Stadt als früherer Standort einer Tankstelle ausgewiesen. Es bei Bodenarbeiten „gegebenenfalls mit Widrigkeiten“ zu rechnen, drückt sich das Gericht diplomatisch aus.