Burscheider Paar beim HousesittinigWenn die Affen in der anvertrauten Villa turnen

Susanne Hartmann und Ralf Seck haben ein Erlebnistagebuch geschrieben.
Copyright: Britta Berg
- Von Burscheid auf eine Insel ging die Reise und neben Rasenmähen galt es auch Affen zu bändigen.
- Susanne Hartmann und Ralf Seck haben schon viel von der Welt gesehen, aber dieses Abenteuer war für sie neu.
Burscheid – Eine Villa auf einer Trauminsel am Süßwasserfluss und Zugang zum Meeresstrand. Ein Pool, der in das Haus hineinreicht und himmlische Ruhe.
So ungefähr dürften sich die beiden Burscheider Globetrotter Susanne Hartmann und ihr Mann Ralf Seck das Haus ausgemalt haben, in dem sie gut ein Vierteljahr wohnen sollten. Als sie dann auf der Insel Langkawi in Malaysia ihren neuen Job als „Housesitter“ antraten, schien es auch so, dass sie nicht enttäuscht werden sollten. Wurden sie auch nicht, trotzdem gestaltete sich alles etwas anders als gedacht.

Rasenmähen war nur ein Teil der Aufgaben. Auch der Pool musste gereinigt und das Haus vor Wind und Wetter geschützt werden.
Copyright: Susanne Hartmann
Zu den Aufgaben des Housesitters gehören häufig solche Sachen wie Rasenmähen, Gassigehen oder Katzen streicheln. Die beiden Weltreisenden aus Burscheid erlebten aber elf Wochen Abenteuer und darüber haben sie nun ein Buch geschrieben, ein Erlebnistagebuch unter dem Titel „Abenteuer Housesitting“. Erschienen ist es im Eigenverlag Books on Demand (BoD).
Tropensturm in der ersten Nacht
Die Privatsphäre der eigentlichen Hausbesitzer wird gewahrt, auch kein Bild der Villa gezeigt. Nur Hund HobNob kommt als Familienmitglied zur Sprache. Und der Waran, der wiederum als Wildtier nur gelegentlich als Gast da ist – neben vielen anderen Wildtieren.

Pflegehund HobNob am Strand.
Copyright: Susanne Hartmann
„Bereits in der ersten Nacht hatten wir einen Tropensturm. Das ganze Haus war klatschnass, es gab Stromausfall und der Hund war total verängstigt“, sagt Ralf Seck. Statt sich gemütlich in die Decken zu kuscheln, kämpften sie mit der Gischt. Am nächsten Tag ging es ans Aufräumen. „Der Garten sah aus wie nach einer Bombenexplosion“, sagt Susanne Hartmann. Zwar sei nicht jeder Tag so verrückt gewesen, aber Langeweile sei eben auch nicht aufgekommen. Da die Villa sehr offen gebaut sei, sei es auch vorgekommen, dass Fledermäuse durch den Giebel flogen.
Knallbunte Nashornvögel beobachteten beim Zähneputzen
Morgens, beim Zähneputzen, wurden die beiden Burscheider von knallbunten Nashornvögeln beäugt. Respekt vor der Natur habe die Zeit auf der Insel Langkawi sie gelehrt. Aber das Housesitting, das für sie eine Premiere war, habe auch einen neuen Blickwinkel eröffnet.

Neugierige Affen wollten in die Villa, dort wurden sie verscheucht.
Copyright: Susanne Hartmann
Viel sind beide herumgekommen, haben 2008 eine einjährige Weltreise gemacht. Aber dadurch, dass sie für das Anwesen verantwortlich gewesen seien, habe sich ihnen der Alltag der Malaien viel stärker dargestellt, als es womöglich bei einem Wandertrip der Fall gewesen wäre.
Überraschung bei der Reinigung des Pools
Die Menschen dort seien sehr hilfsbereit, sagen beide. Denn immer wieder habe es etwas am Haus zu reparieren gegeben. Einmal blieb das Auto im Kreisel liegen. Die beiden hatten gerade Gäste für einen Pavillon auf dem Gelände abgeholt. Ein Monteur wurde mit dem Moped geholt und das Auto wieder in Gang gesetzt. „Beim Poolreinigen musste ich das Arbeitsgerät reparieren, da die Aluminiumstange zerbröselte“, sagt Ralf Seck. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit hätten sich auch auf den ersten Blick robuste Gegenstände schnell zersetzt. Die Kleidung sei durch die Feuchtigkeit schnell stockfleckig geworden.
Und einmal gab es Besuch von einer Affenhorde, die gerade dabei war, in die offene Villa zu hopsen. Die haben Susanne Hartmann und Ralf Seck dann mit Hilfe des bellenden HobNobs und mit wedelnden Palmenzweigen verscheucht. Wiederholen würden sie das Projekt allerdings jederzeit.
Abenteuer Housesitting, ein Erlebnistagebuch von Susanne Hartmann und Ralf Seck, Books on Demand, 12,90 Euro, ISBN: 978-3-7519-5410-5
www.bod.de