Dürscheider Brücke zerstörtStadt Burscheid erteilt kurzfristigem Ersatz eine Absage
Burscheid – Auch bald acht Monate nach der verheerenden Flut im Juli 2021 ist die Dürscheider Brücke eine Ruine. Die schmale Zufahrt nach Dürscheid wurde vom Wiembach zerstört und ist für Autofahrer nicht passierbar. Der kurzfristigen Errichtung einer Ersatz-Brücke erteilt die Stadt Burscheid nun eine Absage.
Anwohner hatten zuletzt darauf gedrängt, am Wiembach, der an der Stelle derzeit nur von Fußgängerinnen und Fußgängern gequert werden kann, eine Behelfsbrücke zu errichten. Zu beschwerlich sei auf Dauer der weite Umweg über die Lambertsmühle – fünf Kilometer statt wenigen Metern. Die Dürscheider hatten gar ein Ingenieurbüro mit Plänen für ein Provisorium beauftragt. Diese sollten günstig und zeitnah umzusetzen sein.
Stadt Burscheid ließ Angebot prüfen
Die Stadt hat das Angebot von Experten prüfen lassen und bewertet sie nun als nicht realisierbar. „Eine provisorisch errichtete Brücke würde nicht den Verkehrssicherungspflichten des Straßenbaulastträgers entsprechen und könnte deshalb nicht vom Individualverkehr genutzt werden“, sagte Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss auf Anfrage: „Die Verkehrssicherungspflicht liegt bei der Stadt Burscheid und muss auf jeden Fall eingehalten werden.“
So dürfe sich nicht die Fahrbahn verschieben, sie müsse rutschsicher sein, zudem gelten gesonderte Regeln für Anprallschutz und Absturzsicherung. „All diese Vorgaben sprechen gegen die Errichtung einer behelfsmäßigen Brücke“, sagte Bergfelder-Weiss. Dies sei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vom beauftragten Ingenieurbüro bereits erläutert worden.
In enger Abstimmung mit den Fachleuten und den einzubindenden Behörden werde nun „mit Nachdruck der Brückenneubau geplant“, sagte Bergfelder-Weiss. „Bei der Genehmigungsbehörde wurde bereits die Dringlichkeit angezeigt.“
Ende März soll die Genehmigung beantragt werden
Aktuell befinde sich die Stadt in der Endabstimmung mit dem Ingenieurbüro, anschließend werde die Entwurfsplanung erstellt. Noch Ende März soll beim Rheinisch-Bergischen Kreis der Genehmigungsantrag gestellt werden. „Mit den aufgrund des zu beachtenden Artenschutzes, Gewässer- und Landschaftsschutzes beteiligten Behörden ist inzwischen eine Lösung gefunden worden, das Genehmigungsverfahren zu beschleunigen“, sagte Bergefelder-Weiss.
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All das heißt nicht, dass es nun schnell geht: Voraussichtlich noch ein Dreivierteljahr müssen die Menschen in Dürscheid nach Angaben der Stadtsprecherin ohne die schmerzlich vermisste Ortszufahrt auskommen: „Ziel ist es, dass die Dürscheider zum Ende dieses Jahres ihre Brücke wiederhaben.“