Familie Winterfeld im Visier der Behörden?Augenzeugen berichten von Durchsuchung in Burscheider Apotheke

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Burscheid – Vor einem Jahr gab es ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe, das der Apothekerfamilie Winterfeld, die Niederlassungen in Burscheid, Hilgen, Leichlingen, Witzhelden und Wermelskirchen hat, ein Rabattverbot innerhalb ihres Projekts „Vorteil 24“ aussprach. Jetzt sahen Zeugen erneut ein Aufgebot an Einsatzkräften, die in der Adler-Apotheke an der Hauptstraße in Burscheid Akten und Computer beschlagnahmten.
Das Rabattverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel gilt laut BGH auch dann, wenn sie über eine deutsche Apotheke in einer niederländischen Apotheke bestellt und in der deutschen Apotheke abgeholt werden. Vor allem Privatpatienten, die ihre Medikamente selbst zahlen, könnten so Schnäppchen machen. Für ihr umstrittenes Projekt „Montanus Vorteil 24“ erhielten Winterfelds bereits 2008, als sie ihr Modell auf den Markt brachten, Gegenwind auch von der Apothekerkammer Nordrhein. Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte die Apothekerfamilie vor einem Jahr, dass man „Vorteil 24“ nach dem BGH-Urteil eingestellt habe.
Zum Hintergrund des jetzt offenbar laufenden Ermittlungsverfahrens gibt es keine Angaben. Das Online-Portal „Apotheke Adhoc“ schließt eine Steuerfahndung nicht aus. Diese dürfe ohne Staatsanwalt durchsuchen. Apotheker Thomas Winterfeld war gestern für eine Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen. (JAN)