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HeimatpreisBurscheid würdigt Beitrag zur regionalen Identität

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Irmtraud Vorkauf hält den ersten Preis in den Händen, den dritten Preis überreicht Bürgermeister Stefan Caplan Armin Busch und Waltraud Küpper hält den zweiten Preis.

Burscheid – Erstmals wurde in Burscheid der Heimatpreis verliehen. Damit will das Land unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ Projekte würdigen, die zur Attraktivitätssteigerung öffentlicher oder öffentlich zugänglicher Orte und Plätze zur Wahrung und Stärkung der lokalen und regionalen Identität beitragen.

Acht Bewerber in Burscheid

In Burscheid gab es acht Bewerber. Drei Vereine waren jetzt ins Rathaus eingeladen, um den Preis entgegen zu nehmen. Bürgermeister Stefan Caplan machte es spannend, wie der Kulturausschuss entschieden hatte. Knapp sei das Ergebnis gewesen und Caplan betonte, dass eigentlich alle eingereichten Projekte eine Würdigung verdient hätten. „Wir wollen das von nun an in jedem Jahr machen“, sagte er und ermutigte die Bewerber, die nun leer ausgingen, es immer wieder zu versuchen.

Krippenstall erneuert

Der erste Preis über 2500 Euro ging an den Obst- und Gartenbauverein Burscheid von 1903. Die Jury überzeugte das Projekt „Weihnachtskrippe“. Seit 2003 wird jährlich zum ersten Advent die Krippe aufgestellt und beworben haben sich die Ehrenamtlichen, weil der Krippenstall nun erneuert wurde. Seit wenigen Tagen steht die Krippe auf dem neu gestalteten Platz an der Sparkasse. Irmtraud Vorkauf, Vorsitzende des Vereins, freute sich über die Auszeichnung. Der Verein könne sich gut vorstellen, das Geld in die Baumpflanzung zu investieren. Caplan verwies auf ein Programm des Stadt, das für mehr Bäume in Burscheid den Weg frei machen will. Mit Fachleuten erörtere die Verwaltung, wo und was gepflanzt werden soll.

Der zweite Preis mit 1500 Euro ging an den Initiativkreis Hilgen lebt. „Ich bin stolz, den Preis entgegen zu nehmen, spreche aber für alle Vereinsmitglieder“, erklärte Vorsitzende Waltraud Küpper. Die Auszeichnung gab es für das Projekt „Zusammenhalt im Ortsteil Hilgen“. Konkret ist die Anschaffung einer Solarleuchte für die Picknickfläche und eine Infotafel über Hilgen geplant. Der Verein bezieht Kindergärten, Schulen und die Kirchen ein, um den Zusammenhalt im Ort durch Veranstaltungen zu fördern. Jüngst gab es einen großen Martinsumzug, der eigentlich für 2020 geplant war, aber bei der Vorbereitung sei den Aktiven klar geworden, dass sie am liebsten gleich loslegen wollten.

Engagement kommen lassen

Und da haben Küpper und ihre Mitstreiter nicht gebremst. „Das Engagement muss man kommen lassen“, weiß Küpper. Bei ihren eigenen Kindern sehe sie, wie schwer es mittlerweile geworden sei, Familie, Beruf und ehrenamtliches Engagement zu vereinbaren. Oft gebe es seitens der Vereine einen hohen Erwartungsdruck an neue Mitglieder. Bei älteren beobachte sie oft, dass sich Enttäuschung breit macht, wenn jüngere Generationen nicht in gleichem Maß Einsatz für die Gemeinschaft zeigen, wie man selbst. Laut Küpper soll das Preisgeld in Projekte für Kinder fließen.

Von Korn zum Brot

Den dritten Preis mit 1000 Euro erhielt der Förderverein der Lambertsmühle für das Projekt „Vom Korn zum Brot“. Vorsitzender Armin Busch erklärte, dass der Verein einen Betrag zur Aufforstung leisten wolle. Alte Bäume im Bereich der Mühle werden derzeit gerodet, da sie die zwei trockenen Sommer nicht überlebt haben. In der Vergangenheit pflanzten einige Mitglieder des Fördervereins Lindenbäume anstelle gefällter Pappeln in das Naturschutzgebiet. Mit dem Kreis liegt man darüber im Clinch, da nach Ansicht der Behörde die Bäume dort nicht hingehören.