Wohnen im BergischenDas zahlen Käufer für Grundstücke in Leichlingen und Burscheid
Leichlingen/Burscheid – Der Umsatz mit Bauland, Häusern und Eigentumswohnungen im Rheinisch-Bergischen Kreis ist 2021 um rund 20 Prozent gestiegen: 596 Millionen Euro wurden bei Immobiliengeschäften erlöst, zeigen neueste Zahlen für den Kreis. Bei einer Analyse zeigt sich: Nirgends sonst sind die Baulandpreise höher als in Leichlingen. Burscheid ist hingegen deutlich günstiger.
Leichlingen: 575 Euro für einen Quadratmeter
So mussten Käufer laut dem neuen Grundstücksmarktbericht des Rheinisch-Bergischen Kreises für ein Baugrundstück in guter Lage in der Blütenstadt Anfang 2022 durchschnittlich 575 Euro pro Quadratmeter zahlen. Ein Jahr zuvor hatte der Preis bei 525 Euro gelegen. Gegenüber 2018 – damals tauchte dieser Wert erstmals im Grundstücksmarktbericht auf – beträgt der Aufpreis gar 205 Euro oder plus 55 Prozent. Auch in mittlerer und einfacher Lage sind die Preise deutlich gestiegen.
Kreisweit sind die Grundstückspreise für den individuellen Wohnungsbau in Leichlingen gar am höchsten – wobei die Kreisstadt Bergisch Gladbach in dem Bericht ausgeklammert wird. Ähnlich viel muss in guter Lage nur in Rösrath (550 Euro pro Quadratmeter) gezahlt werden, Odenthal (480) folgt als drittteuerste Kommune. Overath (370), Kürten und Wermelskirchen (beide 320) sind deutlich günstiger.
Wenige Verkäufe in Rhein-Wupper
Für ein gut gelegenes, baureifes Grundstück muss in Burscheid derweil 380 Euro für einen Quadratmeter gezahlt werden. Ein Plus von 52 Prozent gegenüber dem Jahr 2018, als der Preis bei durchschnittlich 250 Euro lag. Die Preise in mittleren und einfachen Lagen sind mitgezogen – und haben sich binnen vier Jahren um etwa die Hälfte verteuert. Der Quadratmeter in einfacher Lage kostet heute im Schnitt gar 30 Euro mehr als vor vier Jahren in guter Lage.
Bei der Zahl der Grundstücksverkäufe waren die Rhein-Wupper-Kommunen Leichlingen und Burscheid jedoch nur Schlusslichter mit 17 beziehungsweise 16 Verkäufen. 38 und damit die meisten Grundstücke wurden in Odenthal verkauft. Es folgen Wermelskirchen (31), Kürten (30), Rösrath (27) und Overath (20).
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern war das verkaufte Volumen im vergangenen Jahr rückläufig: um elf Prozent auf 699 Kaufverträge. 103 wechselten in Leichlingen den Besitzer, 74 waren es in Burscheid. Gleichzeitig stieg der finanzielle Umsatz im Kreis um 14 Millionen auf rund 288 Millionen Euro.
Ein etwa anderes Bild zeigt sich bei Eigentumswohnungen: 587 – und damit 109 mehr als im Vorjahr – wurden in Rhein-Berg verkauft. Der Geldumsatz lag mit 118 Millionen Euro ein Drittel über dem von 2020.
Einer von vielen Gründen für die steigenden Preise ist die erhebliche Nachfrage Kreisauswärtiger: Betrachtet man alle Verkäufe von Grundstücken, Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentumswohnungen im Kreis, kommen mit 66 Prozent die meisten privaten Käuferinnen und Käufer aus den Städten und Gemeinden des Kreises. Doch ein Drittel der Kaufenden sind Auswärtige: sechs Prozent stammen aus Leverkusen, 13 aus Köln und 15 aus anderen Kommunen.
In Leichlingen beträgt der Anteil der Kreisauswärtigen an den Immobilienkäufen gar 39 Prozent, in Burscheid sind es 33 Prozent.