Internationales BurscheidMultikulturelles Treiben im Zentrum
Burscheid – So interkulturell kann es in Burscheid zugehen. Künstlerinnen und Künstler aus zwölf Nationen trafen sich am Wochenende bei „2. Internationales Burscheid“ zu einem bunten Treiben. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung bereits voriges Jahr vom Verein Burscheid-live. Mitten in der Corona-Krise, als fast alle anderen Veranstaltungen abgesagt wurden, wollte man den Leuten etwas Kultur zurückgeben.
Buntes Fest
„Es ging nicht, dass nichts stattfindet“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Uwe Graetke. „Die Menschen brauchten etwas, an dem sie sich erfreuen konnten“. So entstand ein buntes Fest aus internationalen Ständen, die Köstlichkeiten anboten und selbst hergestellte Dinge verkauften.
Aber auch für die Unterhaltung der Kinder war gesorgt. Eine Holzeisenbahnanlage zum Spielen, Angebote zum Malen, eine Rutsche und eine Hüpfburg sorgten für Spaß bei den Jüngsten.
Das Spektakel reichte bis zur Kirchenkurve. Eine Reihe von Tischen und Bänken, an denen sich die Gäste niedergelassen hatten, säumten den Platz in der Nähe der Kirche, wo auch die große Bühne aufgebaut war. Diwan El Shark eröffnete am Samstag gegen 14 Uhr das Bühnenprogramm. Zwei Tage mit Lied und Tanz standen bevor.
Der Verein Anatolische Folklore im Ruhrpott beließ es aber nicht nur dabei, sorgsam einstudierten Tänze vorzuführen, sondern bezog auch das Publikum mit ein. Mit großem Engagement übten die Tanzenden mit dem Publikum einen einfachen Tanzschritt ein und holten die Kinder, die Lust hatten, mit auf die Bühne. So tanzten schließlich Publikum und Gruppe gemeinsam.
Internationales Publikum
Bei so viel körperlichem Einsatz war es gut, dass die sommerlichen Temperaturen etwas nachgelassen hatten. Die Stimmung unter den Leuten war gelöst und fröhlich. Das internationale Publikum saß Seite an Seite und genoss die schönen Stunden auf dem Marktplatz.
„Es ist so toll, dass hier alles so interkulturell ausgerichtet ist“, sagte eine Besucherin aus Bergisch Gladbach, die mit einigen Frauen und Kindern extra einer Einladung gefolgt war. „Das Gefühl des Willkommen-Sein erkennt man schon an der Körpersprache der Leute. Das versteht jeder, selbst wenn man, wie die Frauen, die mit mir hier sind, kein Deutsch spricht.“ Ihr strahlendes Gesicht unterstrich ihre Freude an der Veranstaltung.
Als Nachfolger des „Internationalen Festes“, das von 2010 bis 2016 stattfand und sich großer Beliebtheit erfreute, setzt auch „Internationales Burscheid“ ein starkes Signal an Hoffnung, Zusammenhalt und interkulturellem Zusammenleben. Viele BürgerInnen und auch die stellvertretende Bürgermeisterin Stella Ignatz hatten Graetke immer wieder auf die 2016 eingestellte Veranstaltung angesprochen. So übernahm der 2018 gegründete neue Verein „Burscheid-live“ die Organisation einer neuen interkulturellen Veranstaltung.
Hilfe im Internet
Burscheid sei sehr international, so Graetke, der über viele Jahre für die Stadt Veranstaltungen wie die Burscheider Umweltwoche organisiert hat. Das Fest fehlte den Leuten. Inzwischen im Ruhestand, ist er weiterhin sehr aktiv und bringt seine jahrelange Erfahrung und seine Kontakte bei seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender von „Burscheid-live“ ein.
Diese Kontakte halfen nun auch, die Künstlerinnen und Künstler für „Internationales Burscheid“ zu finden. Aber auch das Internet leistete seinen Dienst. Einige Teilnehmende fand er auch schlicht per Google. Bereits im letzten Jahr hatten sich einige Künstler so gut verstanden, dass sie in diesem Jahr unbedingt wiederkommen wollten, um wieder gemeinsam etwas machen zu können.
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Da die Reaktion der Menschen rundweg positiv war und sie die Veranstaltung mit viel Freude annahmen, denkt Graetke darüber nach, Internationales Burscheid fest zu etablieren. Die Menschen würde es sicher freuen.