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Kolbenringhersteller Federal MogulDer Standort Burscheid ist sicher

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Der Standort Burscheid ist sicher: Nur Positives hatte Federal Mogul mit (von links) Steffen Hoppe, Michael Hedderich, Johannes Pink, Andrea Vogt-Schulz und Ursula Hellstern zu berichten.

Burscheid – Bei der Jahrespressekonferenz des traditionsreichen Burscheider Kolbenringherstellers Federal Mogul (FM) gab es am Donnerstag nur fröhliche Gesichter. Kein Wunder: Das Unternehmen hat erfolgreiche Jahre hinter sich und präsentierte mit Daten und Fakten stetiges Wachstum. Wichtiger Bestandteil der Zuversicht ist – nach sechsjährige Entwicklung – der nun weltweit patentierte neue Kolbenring „Duro-Glide“. Dazu der promovierte Entwicklungschef, Steffen Hoppe: „Dieser Ring für Ottomotoren mindert die Reibung des Kolbens um bis zu 20 Prozent.“

Damit werde der Spritverbrauch reduziert und der CO2-Ausstoß um bis zu 1,5 Prozent gemindert. Aktuell wird die Null-Serie produziert, und die Nachfrage der Motoren- und Automobilhersteller ist gewaltig. Die Reibungsverluste der konventionellen Kolbenringpakete schlagen in der Energiebilanz immerhin mit rund 22 Prozent zu Buche. Der FM-Vice President, Michael Hedderich, sieht die Zukunft des Standorts Burscheid gesichert: „Burscheid ist für die weltweite FM-Gruppe das führende Unternehmen für die Entwicklung und Produktion von Kolbenringen.“ Das Alleinstellungsmerkmal in Zahlen: Bei den Gussringen erhöhte sich der Umsatz von 2013 zu 2014 um sieben Prozent, bei den Stahlringen um 21 Prozent.

Die Produktivität spiegelte sich ebenso bei der Zahl der Beschäftigten wider: Von Dezember 2013 bis Ende 2014 erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter von 1699 auf 1837. Das Investitionsvolumen betrug in diesem Zeitraum zwölf Millionen Euro. Im ersten Quartal 2015 produzierte FM fünf Prozent mehr Gussringe und 16 Prozent mehr Stahlringe. Ende Februar beschäftigte FM 1879 Mitarbeiter. Die Facharbeiterprobleme anderer Wirtschaftszweige spielen in Burscheid keine Rolle. Das Unternehmen schöpft vor allem aus den hauseigenen Ressourcen – einschließlich qualifizierter Teilzeitarbeiter. Der Erfolg ist der gesamten, hoch motivierten Belegschaft mit Geschäftsführer Johannes Pink (52) an der Spitze.

Vor vier Jahren vom Wiesbadener FM-Standort (Glycol) gekommen, führte er Burscheid erfolgreich durch die schwere Wirtschaftskrise und sorgte für Wachstum. Ende April verlässt der Vater dreier Kinder Burscheid und kehrt in seine Heimatstadt Boppard zurück. Dort wird er einen anderen großen Automobilzulieferer managen: „Ich bleibe der Branche treu.“ Nach April übernehmen hauseigene Führungskräfte für einige Zeit den Job. Hedderich: „Pinks Nachfolge wird in den nächsten Monaten geregelt.“ Ein wichtiger Baustein des FM-Erfolges liegt in der „Pflege“ der Belegschaft. Dazu die Personalchefin Andrea Vogt-Schulz: „2014 haben 1396 Mitarbeiter an einer Weiterbildung teilgenommen – das sind 76 Prozent der Belegschaft.“ Dafür stellte FM rund 330 000 Euro bereit.

Darüber hinaus gibt es weitere Qualifizierungsprogramme etwa für Schichtführer, angehende Meister und bundesweite Schulungen für künftige Führungskräfte. Nach wie vor bestehen Kooperationsverträge etwa mit der auslaufenden Friedrich-Goetze-Hauptschule, der neuen Pastor-Löh-Gesamtschule sowie dem Berufskolleg Opladen, Landrat-Lucas-Gymnasium, Lise-Meitner-Meitner Gymnasium und der Hochschule Bochum. Vogt-Schulz: „Unsere Ausbildung ist preisgekrönt – regelmäßig gehören unsere Azubis zu den besten, zweimal stellten wir den Ausbilder des Jahres der IHK Köln.“ Rundum gute Aussichten für Burscheid und die Region.