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Kommunalwahl im SeptemberBurscheiderin des Jahres 2002 will Bürgermeisterin werden

Lesezeit 3 Minuten

Geschlossener Auftritt mit gewahrter Distanz: Die Kandidaten des Bündnis für Burscheid mit Bürgermeisterkandidatin Ulrike Hanke (vorn links).

Burscheid – Michael Baggeler hatte keine Ahnung, wie viele Mitglieder des Bündnisses für Burscheid (BfB) ihren Weg in die Aula der Johannes-Löh-Gesamtschule finden würden. Schließlich hatte der Vorsitzende der Stadtratsfraktion noch keine Erfahrungen mit einer solchen Ausnahmesituation. Da im März die Mitgliederversammlung auf Grund der Auflagen wegen der Corona-Pandemie nicht zusammenkommen konnte, um das Team für die Kommunalwahl am 13. September offiziell aufzustellen, wagte das Bündnis am Mittwochabend einen neuen Versuch. Andere Parteien wie etwa die Burscheider CDU hatten ihre Kandidaten bereits im Februar offiziell aufgestellt.

Mit Maske zum Sitzplatz

Etwa 30 Mitglieder folgten der Einladung, um Ulrike Hanke zur Bürgermeisterkandidatin sowie die vom Vorstand vorgeschlagenen Kandidaten für die Stadtratswahl und die Kreistagswahl zu bestimmen. Die offizielle Jahreshauptversammlung will das Bündnis zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

Es war eine etwas andere Versammlung als üblich: Die Masken blieben so lange vor Mund und Nase, bis der Weg zum eigenen Stuhl gefunden war. Etwa anderthalb Meter trennten die Anwesenden vom nächsten Sitznachbarn.

Schon im Januar hatte das Bündnis seine Bürgermeisterkandidatin Ulrike Hanke vorgestellt. Die 60-jährige Diplom-Verwaltungswirtin lebt seit 1982 in Burscheid und arbeitet als Leiterin des Sozial- und Wohnungsamtes bei der Stadt Troisdorf.

Auf Listenplatz 16

Die Herausforderin des amtierenden Bürgermeisters Stefan Caplan konnte sich in Burscheid vor allem als Initiatorin des Trägervereins der offenen Ganztagsschulen einen Namen machen. 2002 wählte der Stadtrat sie deshalb zur „Burscheiderin des Jahres“.

Den Vorschlag des Vorstandes nahmen die Mitglieder gern an: Einstimmig bestätigte die Versammlung ihre Kandidatur. Hanke sagte, wolle sich auf die Bürgermeisterwahl und ihr Direktmandat im Wahlbezirk 8 Burscheid-Mitte/ Repinghofen/ Rötzinghofen konzentrieren. Das sei auch der Grund, warum sie keinen vorderen Listenplatz angestrebt habe. Hanke hat Listenplatz 16.

Neue Ideen gefordert

„Die Stadt braucht einen Wechsel im Bürgermeisteramt“, sagt sie. Burscheid benötige dringend Kreativität und neue Ideen. Sie wolle die Bürgerinnen und Bürger der kleinen Stadt mehr einbeziehen, als das bisher der Fall sei. Als Beispiel nennt die Verwaltungswirtin neue Konzepte für Geschäftsleute. Sie wolle mehr gegen Leerstand in der Innenstadt tun und sich für nachhaltige Konzepte einsetzen. Denn es sei wichtig, die Geschäfte in Burscheid zu halten. Die Bürgermeisterkandidatin sagte, sie lehne es ab, immer nur den Status quo beibehalten zu wollen. Sie wolle die Stadt nach voranbringen.

Nicht nur bei der Wahl der Bürgermeisterkandidatin, sondern auch bei der Wahl der Kandidaten für den Stadtrat und den Kreistag zeigte das BfB Einigkeit. Die Kandidaten wurden mit deutlichen Mehrheiten, oft sogar einstimmig gewählt. Besonders freue den Fraktionsvorsitzenden Baggeler die Diversität der Kandidaten. So ist etwa der jüngste Kandidat Lua Kabashi gerade einmal 18, der älteste Kandidat Werner Hambüchen schon 74 Jahre alt. „Für eine freie Wählervereinigung finde ich das sehr gut“, sagt Baggeler.

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Die BfB-Fraktion im Burscheider Stadtrat ist derzeit acht Sitze stark damit nach der CDU zweitstärkste Kraft. In Wahl 2014 hatte das Bündnis sieben Mandate geholt. Doch später wechselte Manfred Liesendahl von der SPD zum BfB, nahm sein Mandat mit und machte die BfB so zur zweitstärksten Kraft. 2014 hatte die BfB allerdings lediglich ein Direktmandat gewinnen können. „Dieses Mal wird das hoffentlich besser“, sagt Baggeler.