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Markt in BurscheidNur noch ein Fischhändler

Lesezeit 2 Minuten

Der Fischwagen von Jörg Hoppe ist das letzte Überbleibsel des Burscheider Markttreffs am Donnerstag.

Burscheid – In der Lindenstadt heißt der Wochenmarkt schlicht Markttreff. Das trifft’s. Denn am gestrigen Markttag trafen sich insbesondere ältere Burscheider auf dem Marktplatz. Sie standen Schlange am Fischstand von Jörg Hoppe. Er hatte ein klassisches Alleinstellungsmerkmal: Außer seinem Fisch gab es nämlich keine weiteren Angebote mehr.

Nachdem sich Blumenhändler Wolfgang Höppner am 3. Oktober in den Ruhestand verabschiedet hatte, sollte der Händler Bernd Schmidthaus mit Kartoffeln und Eiern dafür sorgen, dass Jörg Hoppe nicht vereinsamt. Aus bisher unbekannten Gründen gab es gestern allerdings kein Duo: Eier und Kartoffeln blieben Burscheid fern. Bereits zuvor hatten der „Curry-Flitzer“ sowie die Händler mit Bio-Backwaren, Käse und Wurst das Handtuch geworfen.

Auf dem Platz vereinsamt

Die Stadtverwaltung, die den Markttreff seit rund anderthalb Jahren in eigener Regie organisiert, will derzeit aber noch nicht von einem Aus sprechen. Im Gegenteil. Bürgermeister Stefan Caplan hat mit Unterstützung der beiden Amtsleiter Christoph Haendeler und Dirk Runge neue Wege zur Erweiterung des Marktangebotes gestartet. „Wir bieten allen Markthändlern der näheren Umgebung an, den Burscheider Markttreff für sechs Monate auszuprobieren“, so Caplan. Für diesen Zeitraum, der den Händlern als Testlauf dienen soll, verzichtet die Stadt auf die Erhebung von Standplatzgebühren: „Das ist zumindest ein Versuch wert. Um den Markttreff für unsere Bürger zu erhalten, bin ich gerne bereit, alles zu unternehmen, was möglich ist.“

Die bisherigen Bemühungen der Stadt scheiterten daran, dass die Händler die für sie lukrativeren Wochenmärkte in Leichlingen, Leverkusen, Odenthal oder Wermelskirchen bevorzugen. Burscheid hatte das Nachsehen. Mittlerweile halten die zahlreichen Discounter, Supermärkte und auch Hofläden in Burscheid ein großes Frischesortiment bereit – das schmälert natürlich die Attraktivität eines Wochenmarktes.

Doch stirbt die Hoffnung zuletzt: Als hervorragendes Beispiel gilt der Fischstand von Jörg Hoppe. „Er beweist mit seinem hochwertigen Angebot, dass sich ein Marktstand rechnet“, so Christoph Haendeler. Entsprechend klare Signale gab es gestern: „Ich bleibe auf jeden Fall und halte die Stellung“, sagte Jörg Hoppe lachend.

Interessierte Markthändler können sich bei der Stadt Burscheid im Ordnungsamt unter der Rufnummer 02174 / 670-350 melden. Hier gibt es nicht nur weitere Informationen, sondern auch die entsprechenden Genehmigungen.