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MissbrauchsvorwürfeErmittlungen gegen Erzieherinnen in Burscheid eingestellt

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Kita Sonnenblume in Burscheid

Die Kita Sonnenblume in Burscheid

Die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und der Körperverletzung gegen zwei Erzieherinnen einer Burscheider Kita ließen sich nicht erhärten.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln gegen zwei Erzieherinnen einer Kindertagesstätte in Burscheid wegen des Vorwurfs des Kindesmissbrauchs sind eingestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Donnerstag mit. „Die gegen sie erhobenen Vorwürfe nach den durchgeführten Ermittlungen ließen sich nicht erhärten“, so Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

„Im Ergebnis standen die Kinder, deren Mütter Strafanzeige erstattet hatten, für Vernehmungen beziehungsweise – mit Blick auf das Alter der Kinder erforderliche – aussagepsychologische Begutachtungen nicht mehr zur Verfügung“, so Bremer weiter. „Auch die weiteren Ermittlungen, insbesondere die Vernehmung von Eltern weiterer angeblich betroffener Kinder, haben keine konkreten Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Erzieherinnen erbracht.“

Bei der Caritas in Bergisch Gladbach, dem Träger der Kindertagesstätte an der Witzheldener Straße, ist das Aufatmen über die Einstellung der Ermittlungsverfahren groß. „Für uns bedeutet das eine große Erleichterung und eine Bestätigung, dass die Kita gute Arbeit leistet“, sagte Caritas-Rhein-Berg-Sprecher Kaspar Müller-Bringmann dieser Zeitung.

Eltern hielten zu Burscheider Kita

Die Ermittlungen führten seinen Angaben zufolge nicht dazu, dass die Eltern der großen Kita in Hilgen den Rücken zugekehrt hätten. „Die Eltern haben der Kita die Stange gehalten. Nur wenige haben ihre Kinder in den ersten Tagen nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht in Einrichtung geschickt und auch das nur ein paar Tage lang.“ Abgesehen von den Eltern, die die Vorwürfe gegen die Mitarbeiterinnen erhoben hatten, habe auch niemand seine Kinder aus der Einrichtung abgemeldet.

Anfang März dieses Jahres war bekannt geworden, dass mehrere Eltern schwere Vorwürfe gegen insgesamt zwei Erzieherinnen der Einrichtung erhoben. Es ging unter anderem um sexuellen Kindesmissbrauch. Die beiden beschuldigten Erzieherinnen wurden daraufhin von ihrer Arbeit freigestellt. „Die beiden Mitarbeiterinnen waren acht Monate lang freigestellt, so lange die Vorwürfe nicht geklärt waren“, teilte Müller-Bringmann mit. Eine der beiden Erzieherinnen erhob nach den Anschuldigungen ihrerseits den Vorwurf der üblen Nachrede und zeigte die betroffenen Eltern an. Wie mit dieser Gegenanzeige weiter zu verfahren ist, sei „noch Gegenstand staatsanwaltlicher Prüfung“, erklärte Bremer auf Nachfrage.

Die Kita Sonnenblume ist eine fünfgruppige Einrichtung, in der 100 Jungen und Mädchen betreut werden, darunter sind 18 Plätze für zwei- bis dreijährige Kinder.