Neues Zentrum in BurscheidSo soll es beim Umbau der Montanusstraße weitergehen
Burscheid – Vom sogenannten Neuen Zentrum in Burscheid ist zwar noch nicht viel zu sehen, aber hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen. Nach jetzigem Plan wird im März 2023 mit dem Bau eines öffentlichen Platzes und eines Gebäudekomplexes mit verschieden Nutzungen begonnen. Dazu erwirbt die Stadt zurzeit die einzelnen Grundstücke in der Montanusstraße, wo sich noch der Busbahnhof befindet, um sie anschließend im Ganzen an einen Investor zu verkaufen.
Damit die Entwicklung der Fläche gefördert werden kann, beschloss der Stadtentwicklungsausschuss kürzlich die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, Behörden und weiteren Trägern. „Gefördert würden, unter der Maßgabe, dass ein Investor für das Einzelhandelsvorhaben gefunden werden könnte, der Grunderwerb, die Aufbereitung der Flächen und der Bau des Platzes, abzüglich der Erlöse“, heißt es in der Erklärung.
Grünfläche deklariert
Eine weitere Voraussetzung für die Realisierung des komplexen Bauvorhabens war eine Änderung des Flächennutzungsplans. Der Großteil des Gebiets gegenüber des Luchtenberg-Richartz-Parks war bisher als Bahnanlage ausgewiesen. Mit der Zustimmung des Ausschusses ist der Teil der Fläche, der an die Montanusstraße grenzt, als Sondergebiet mit dem Zweck „Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum sowie Wohnen“ ausgewiesen. Der hintere Teil, durch den die zukünftig dort auf vier Meter verbreitete Radtrasse verläuft, wird als Grünfläche deklariert. Lediglich über die Kennzeichnung der Trasse herrschte Uneinigkeit. Sie ist im Stadtgebiet (noch) nicht einheitlich ausgewiesen, daher hätte diesem Stück auch die Kategorie „Hauptverkehrsstraße“ (ein Fahrradweg sorgt allerdings nicht für die Emissionen, auf die eine solche Deklarierung unter anderem hinweist) oder eben weiterhin die der „Bahnanlage“ (für zukünftige Nutzungen und Bebauungen möglicherweise von Nachteil) verpasst werden können.
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Eine sich durch die komplette Stadt ziehende Deklarierung ist durchaus gewollt, allerdings klang im Ausschuss im Haus der Kunst die Reaktivierung der Balkanlinie immer wieder an. Der Kreistag hatte im Dezember dafür gestimmt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Die Idee ist, eine Bahnlinie parallel zur Radtrasse wieder in Betrieb zu nehmen. Auch deswegen wird das jetzige Label der Grünfläche eher als Platzhalter verstanden. Der neue Plan bezieht zudem die leichte Verlegung der Trasse für eine größere Fläche zwischen ihr und der Montanusstraße mit ein.
Zentrum soll aufgewertet werden
Die Grundlage für das Bauvorhaben ist das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) mit dem Ziel der Erweiterung und Aufwertung des Zentrums. Im Erdgeschoss soll ein Vollsortimenter mit Café und ein in Burscheid lang ersehnter Drogeriemarkt eröffnen. Weitere Dienstleistungen und Gastronomie mit Außenbereich sowie vielleicht eine Apotheke sollen das Angebot ergänzen. Im Untergeschoss ist eine offene Tiefgarage geplant, auch Fahrradstellplätze sind einkalkuliert. In den Obergeschossen sollen Wohnungen und Praxen gebaut werden. Der öffentliche Park wird die Innenstadt mit dem Luchtenberg-Richartz-Park und der Radtrasse verknüpfen. Die Fertigstellung der Einzelhandelsfläche soll im November 2025 erfolgen, der Ausbau der Wohngebäude im Frühjahr 2026.