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OdenthalHotel hoch in den Bäumen

Lesezeit 3 Minuten

Eine Terrasse in den Baumwipfeln: An solchen Referenzobjekten orientiert sich die Planung.

Odenthal – Astrid Lindgren, die schwedische Kinderbuchautorin, war dafür bekannt, dass sie noch in hohem Alter mit Begeisterung auf hohe Bäume kletterte und auch gerne an ungewöhnlichen Plätzen schlief. Der Hochseilgarten K1 in Odenthal-Eikamp wäre da wohl ganz nach ihrem Geschmack gewesen. Dort soll man demnächst nicht nur in den Wipfeln klettern, sondern auch übernachten können. Das sehen die Pläne der Betreiber der Anlage, Isabella Neven DuMont und Stefan Vornholt, vor. Zwölf Baumhäuser sollen hier entstehen.

Seit sieben Jahren träumen die Betreiber von diesem Projekt in luftiger Höhe. Mit der Entscheidung im Gemeinderat (siehe „Politische Mehrheit...“) scheint es nun auch auf dem Boden planerischer Realität fest verankert werden zu können. Dementsprechend groß war die Erleichterung bei Stefan Vornholt: „So richtig kann ich es noch gar nicht fassen, dass wir jetzt beginnen können.“ Geplant sind luxuriöse Baumhäuser für zwei bis vier Personen in einer Höhe von maximal sieben Metern. Die Wohnfläche wird jeweils 20 Quadratmeter betragen, zuzüglich einer zehn Quadratmeter großen Terrasse.

Vier der Häuschen sollen in den alten, 30 Meter hohen Bäumen verankert werden und über Wendeltreppen zu erreichen sein, zwei werden vermutlich auf Stelzen errichtet. Wer „Holzklasse“ erwartet, ist auf dem Holzweg. „Alle Baumhäuser werden über sanitäre Anlagen, Strom und Wasser verfügen und so isoliert sein, dass man dort auch im Winter übernachten kann“, so Vornholt. Solaranlagen seien nicht geplant, machten im Wald auch nicht wirklich Sinn. 80 000 bis 130 000 Euro koste ein Baumhaus ohne Anschlüsse und Ausgleichspflanzungen, so der Investor. Für die Arbeiten an den alten Bäumen, überwiegend Buchen, habe man einen Baumsachverständigen hinzugezogen, der nach neuesten Erkenntnissen des Baumschutzes arbeite: „Wir haben die Latte selbst sehr hoch gelegt. In den vergangenen Jahren haben wir mehr gepflanzt als gefällt“, erklärte Vornholt mit Blick auf die zahlreichen Auflagen. „Schließlich wollen wir ja, dass die Bäume erhalten bleiben.“ Die müssen vital sein: „An starken Ästen können bis zu 20 Tonnen hängen.“ Die Häuser sollen sich harmonisch in die Anlage einfügen und den Gästen ein besonderes Naturerlebnis verschaffen. Um das Bedürfnis nach Ruhe zu erfüllen, müsse möglicherweise auch der Betrieb des Klettergartens mit seinen Öffnungszeiten darauf abgestimmt werden.

Auch diese Häuser werden vom Investor als Referenzobjekte angegeben .

„Jedenfalls wird das Vorhaben für alle verträglich sein und auch die Parkplatzsituation wird sich nicht verschlechtern“, versprach Vornholt. 2020 sollen Planungen und Bau erfolgen. Im Frühjahr 2021 hoffen die Betreiber, das Baumhauscamp eröffnen zu können.

POLITISCHE MEHRHEIT FÜR DIE HÄUSER IM WALD

Der Gemeinderat in Odenthal hat am Dienstagabend den Weg für die geplanten Baumhäuser im Hochseilgarten K1 in Eikamp freigemacht. Mit großer Mehrheit stimmten die Fraktionen für das Projekt und die damit verbundenen planungsrechtlichen Änderuungen. Bündnis90/Die Grünen votierten dagegen, der Bürgermeister (parteilos) enthielt sich der Stimme. Die Einzelheiten zu Betrieb und Ausgleichsmaßnahmen wurden in einem städtebaulichen Vertrag niedergelegt, den die Gemeinde mit den Betreibern des Hochseilgartens, Isabella Neven DuMont und Stefan Vornholt, abschließen will. Nach Unterzeichnung kann der Bauantrag für das Vorhaben, gegen das es in der Vergangenheit auch Proteste von Anwohnern gab, gestellt werden. Geplant sind zwölf Baumhäuser, die in zwei Bauabschnitten errichtet werden sollen. (spe)

Das Areal mit den Baumhäusern, die zuerst errichtet werden sollen (grüne Punkte), und denen der zweiten Bauphase (blau).

Stefan Vornholt, K1-Betreiber