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SerenadenkonzertMit Musik aus Bella Italia bebte die Kirchenkurve

Lesezeit 2 Minuten
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Das Konzert in der Kirchenkurve stand unter dem Motto "Bella Italia"

Burscheid – Ein Karton mit Pizza auf den Knien, dazu die Klänge aus „La Strada“ oder „Dolce Vita“ – und der Abend war perfekt.

Nino Rota war als Komponist so gut, dass er in Hollywood mit Kusshand genommen worden wäre. Aber er blieb lieber in Italien. Seine Filmmusik verzauberte nun die Burscheider im Kultursommer. „Bella Italia“ hieß das musikalische Motto, das sich der Orchesterverein Hilgen (OVH) gewählt hatte.

Federico Ferrari dirigierte

Unter der Leitung von Federico Ferrari verwandelten die Musiker den Platz vor der Evangelischen Kirche in eine Piazza. Picknick war dringend erwünscht. Das Junior-Orchester der Orchesterschule unter der Leitung von Heide Wendt eröffnete. Charlotte Schauerte führte mit einer launigen Moderation durch den Abend und erklärte, dass das Publikum nun eine „typische Burscheider Biografie“ kennenlerne.

Jüngstes Mitglied des Orchesters ist sieben Jahre alt

Das jüngste Mitglied des Juniororchesters war sieben Jahre alt und mit Titeln wie „Santa Lucia“ oder „Klopf auf Holz“ war der musikalische Nachwuchs mit Feuereifer bei der Sache. Zumal die Jungs in der Percussion ließen aufhorchen, gaben sie doch dem ganzen Ensemble einen tüchtigen Drive.

Simon Roloff stellte sich dann mit dem Jungen Orchester vor. Und was der bei den Bergischen Symphonikern beschäftigte Berufsmusiker aus dem Ensemble herausholt, ist hinreißend. Die Gruppe macht gemeinsam Musik, ist in der leichten Muse genauso zu Hause wie im musikalischen Tiefgang. „In den Osterferien war das Junge Orchester in Weimar“, erläuterte Schauerte. Dabei habe es auch das KZ Buchenwald besucht. Und die Eindrücke, die die jungen Musiker gewonnen haben, waren der Musik anzuhören, als sie die Filmmusik von John Williams aus „Schindlers Liste“ spielten. Als Zugabe gab es Klezmermusik.

Federico Ferrari am Dirigentenpult

Dann kam der Auftritt des großen OVH-Ensembles unter der Leitung von Federico Ferrari, einem jungen Dirigenten mit italienischen Wurzeln. Mit großer Leichtigkeit verzauberte er mit Stücken aus den Opern Aida und Turandot, aus Filmklassikern wie „Der Pate“ oder „Zwei glorreiche Halunken“, aber auch aus dem lebenslustigen Werk „Neapolitan Holiday“. Auch das Repertoire, dass der OVH beim nächsten Orchesterwettbewerb im Oktober vortragen wird, war zu hören und laut Schauerte hat das immer etwas vom Eiskunstlauf.

Beschwingt, diffizil, mitreißend und so feinsinnig, dass es einem eiskalt den Rücken herunterläuft. Stimmt. So klang Kenneth Heskeths Stück Musk (Maske) für Blasorchester. Das Publikum des schmissigen Serenadenkonzerts forderte ein „Dacapo“, also die Wiederholung von ganz von vorne.