UmweltschutzAuszeichnungen für den Erhalt der Biologischen Vielfalt
Rhein-Berg – Das gebündelte Wissen dient dem Gewässerschutz ebenso wie Biotopen mit gefährdeten Arten zum Beispiel auf dem Gelände von Kläranlagen. Für ihre Zusammenarbeit beim Erhalt seltener Pflanzen und Tiere erhielten der Wupperverband und sechs Biologische Stationen der Region nun die Auszeichnung als Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt.“
Bewusstsein für Artenschutz verankern
Die Vereinten Nationen haben diese Dekade für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Wie der Wupperverband erläutert, geht es darum, ein „weit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität“ zu entwickeln. Mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte werde der Blick auf den Wert der Naturvielfalt gerichtet. Im Rahmen ihrer praktischen Arbeit vernetzten die biologischen Stationen und der Wupperverband ihr Wissen im Bereich der Artenförderung und setzten dieses konkret bei elf Kläranlagen und den 14 vom Wupperverband bewirtschafteten Talsperren sowie weiterer Betriebs- und Forstflächen um.
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„Auf den Kläranlagen wurden nach den Öko-Check Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt wie zum Beispiel Blumenwiesen für Insekten angelegt, Obstbäume gepflegt, Nistkästen für Vögel angebracht und Sommerquartiere für Fledermäuse eingerichtet“, so der Wupperverband. Die UN-Dekade Fachjury war überzeugt.
Begrünte Dächer und Amphibien-Leitern
Auch begrünte Dächer sind zum Lebensraum für zahlreiche Insekten geworden und bei einer Kläranlage wurde ein „Leiter“ für Amphibien am Zulauf der Anlage angebracht, um ihnen den Ausstieg zu ermöglichen. An der Hauptverwaltung des Wupperverbands in Wuppertal bietet mittlerweile ein großes Insektenhotel unter anderen den Wildbienen Unterschlupf. Auf Ebene der Kommunen geschieht auch einiges zum Erhalt der biologischen Vielfalt. In Burscheid frästen die Mitarbeiter des Bauhofs im Sommer städtische Flächen unter anderen Im Hagen, um dort Samen für Wildblumen auszusäen, die heimisch sind und den Insekten mehr Nahrungsangebote liefern sollen. Die Verwaltung gab nach Rücksprache mit dem Bauhof und der Biologischen Station Rhein-Berg einen Sachstandsbericht.
Kampf gegen die Herkulesstaude
Dabei räumte sie ein, dass die Ausführung unter anderem Im Hagen, neben der ehemaligen Bahntrasse in Hilgen und auf dem Friedhof wegen fehlender Erfahrung noch nicht optimal gewesen seien. Stefan Bublies (CDU) der beim Naturschutzbund bereits Erfahrungen mit dem fachmännischen Anlegen von Wildblumenwiesen hat, bot seine Unterstützung an. Der Wupperverband schult seine Mitarbeiter auch bei der Bekämpfung invasiver Neophyten. Zu solchen zählt der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude. Der Burscheider Umweltausschuss hat deren Bekämpfung unter die Ziele für 2019 gefasst. Schien man das Problem noch vor drei Jahren in den Griff zu bekommen, kehrte die Staude 2017 zurück. Zumal zwischen Dohm und Unterwietsche macht sich die giftige Pflanze auf städtischem Gelände breit.