Sven von Eitzen steigt in seinem Friseursalon auf nachhaltige Produkte um, allerdings ist das noch nicht überall möglich.
UmweltschutzBurscheider Friseur setzt auf nachhaltige Pflegeprodukte ohne Tierversuche
Vegan, tierversuchsfrei und nachhaltig sind die neuen Produkte, mit denen der Burscheider Friseurmeister Sven von Eitzen seit Anfang Dezember in seinem Salon arbeitet. „Für die Umwelt ist es kurz nach zwölf und nicht kurz vor zwölf“, sagt von Eitzen, und deswegen hätte er sich nun dazu entschieden, auf nachhaltige Produkte in seinem Geschäft umzusteigen.
Seinen Salon in Burscheid betreibt der 52-Jährige im nächsten Juni bereits seit 20 Jahren. Nachdem er in einem Kölner Geschäft als Geschäftsführer tätig gewesen sei, habe er sich ein Ladenlokal gesucht und auch „ein bisschen durch Zufall und Glück“ seinen jetzigen Salon gefunden. Der Inhaber wusste schon früh, dass dies sein Traumberuf ist. „Ich habe mit 17 die Lehre begonnen, aber ich wusste schon mit 15, dass ich Friseur werden möchte“, sagt er.
Sven von Eitzen schätzt an seinem Beruf besonders, den Menschen ein Lächeln auf das Gesicht zaubern zu können. „Man macht alle zwei Stunden jemanden glücklich. Die Menschen kommen rein und fühlen sich nicht wohl, nach dem Termin gehen sie raus und sind glücklich, alle zwei Stunden hat man ein Erfolgserlebnis“, erzählt von Eitzen. Und weiter: „Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit fahre, ich liebe meinen Job.“
Das Thema Nachhaltigkeit liege ihm ebenfalls am Herzen. So fahre er seit vier Jahren kein Auto mehr, sondern nur noch Fahrrad. Außerdem versuche er, Kunststoff zu vermeiden. Seinen Salon gestaltete er nun seinem Lebensstil entsprechend um, weshalb er lange nach einem Anbieter für natürliche Haarpflegeprodukte suchte. „Wir haben ein Jahr lang gesucht und fünf verschiedene Firmen getestet. Wir haben uns beraten und die Produkte dann auch nochmal von Außenstehenden testen lassen, die keine Friseure sind“, so von Eitzen. „Glynt ist schließlich der Anbieter der Wahl geworden. Die Produkte sind nachhaltig, vegan und tierversuchsfrei.“
Die Shampoos können die Kunden in seinem Salon auch nachfüllen lassen. „Wenn man es hier kauft und nachfüllen lässt, hat man 50 Prozent Verpackungsmüll gespart“, erklärt der Friseurmeister. Die Firma selbst gibt außerdem an, einen Großteil ihrer Verpackungen auf recycelte Materialien umgestellt zu haben, die in einem geschlossenen Kreislauf immer wieder verwendet werden könnten. Shampoos, Gel, Schäume und Kuren setzt der Salon ausschließlich von dem schleswig-holsteinischen Hersteller ein. Diese sind größtenteils vegan, bei den Ausnahmen achtet die Firma nach eigenen Angaben „ausdrücklich auf eine wertschätzende und schonende Gewinnung der Wirkstoffe“.
Beim Färben ist komplett nachhaltiges Handeln noch nicht möglich
Den Salon komplett nachhaltig zu führen, sei momentan noch nicht möglich, sagt von Eitzen. „Chemie lässt sich beim Färben nicht vermeiden, ebenso wie Alufolie. Papier kann man nicht anstelle von Alufolie verwenden und wenn man sie weglässt, dann verschwimmen die Farben. Dann ist es nicht so, wie der Kunde es sich wünscht.“
Für die Zukunft sind noch keine weiteren konkreten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit geplant. „Wir schauen jetzt erstmal, wie dieses Projekt anläuft. Ich glaube, es ist eine tolle Sache, die wir da ins Leben gerufen haben. Irgendwann muss man anfangen.“