Bauhof Leichlingen rückt um 4 Uhr ausDer Streudienst ist immer startklar
Leichlingen – Schneeflocken auf der Wetterkarte und Minuszeichen in der Temperatur-Vorhersage sind für manche das Signal, den Rodelschlitten herauszuholen oder einen Winterspaziergang einzuplanen. Für die Männer vom städtischen Bauhof hingegen bedeutet das: den Wecker stellen und in Alarmbereitschaft sein. Denn zwischen 2 und 3 werden sie aus dem Bett geholt, wenn es schneit und friert. Und ab 4 Uhr sind sie auf den Straßen, die Räum- und Streufahrzeuge der Truppe vom Stockberg, um Schnee und Eis zu bearbeiten, bevor der Berufsverkehr losrollt.
Vor Weihnachten hatte der Winterdienst des Leichlinger Bauhofs seinen ersten Einsatz. Seit vier Tagen sind sie jeden Morgen draußen, um Fahrbahnen, Wege und Plätze zu säubern. Bisher vor allem in Witzhelden und auf den Höhen oberhalb Leichlingens, wo es im Gegensatz zum Tal verschneit ist.
Täglich neun Mitarbeiter haben Bereitschaft und wechseln sich jede Woche ab. Der Dienst ist bis Ende März eingeteilt. Und Bauhof-Leiter Andreas Pöppel ist froh, dass es jetzt in der Schneesaison keine Krankheitsausfälle gibt und seine Mannschaft auch vom Coronavirus bisher komplett verschont geblieben ist.
Insgesamt werden gut 150 Kilometer Straßen von Schnee und Eis befreit. Mit zwei Traktoren und drei Lastwagen wird maschinell gestreut. Zwei Teams mit jeweils zwei Mitarbeitern unterstützen die Räumung an den Überwegen, Treppen und den mehr als 50 Bushaltestellen im Stadtgebiet. Eingeschränkter Winterdienst wird auch auf den beiden öffentlichen Friedhöfen am Kellerhansberg und in Witzhelden durch den Bauhof abgedeckt. Wenn es der Bereitschaftsdienst bis zum Mittag nicht schafft, für ausreichende Verkehrssicherheit zu sorgen, werden weitere Kollegen zum Schneeräumen aktiviert.
Streumaterial ist genug vorhanden. Zurzeit sind 130 Tonnen für die Gemischaufbereitung in den beiden Salzsilos und der Halle auf dem Bauhofgelände am Stockberg sowie im Hochsilo an der Feuerwache Witzhelden eingelagert. Drei Lieferungen hat der Bauhof vorsorglich schon nachbestellt.
„Durch die Klimaveränderung erhoffen wir uns jedoch einen weiteren milden Winter mit wesentlich weniger Einsätzen als vor vier Jahren und somit können diese Arbeitsstunden für mehr Baumpflanzungen durch den Bauhof genutzt werden“, hofft Andreas Pöppel, dass die Pflanzkampagne der Blütenstadt profitiert. Die Schneepflug-Fahrer spüren allerdings die Corona-Krise: An den vielen Autos, die am Straßenrand stehen. „Es ist deutlich zu sehen, dass viele zu Hause bleiben und im Home-Office arbeiten“, berichtet Pöppel von zugeparkten Wohngegenden.
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„Probleme gibt es immer“, weiß er, aber bisher seien die Streuwagen noch überall durchgekommen. Obwohl Autofahrer mancherorts, Pöppel nennt beispielsweise Witzhelden-Flamerscheid und manche Sackgassen, die Wege zu eng zuparkten. Nur einmal sei man neulich fast steckengeblieben: „Da waren nur noch fünf Zentimeter Platz zwischen dem Schneeschild und einer Hecke.“