Bürgerbus LeichlingenNeun-Euro-Ticket bremst die Einnahmen
Leichlingen – Mit der für die kleine Linie beachtlichen Zahl von 305 verkauften Neun-Euro-Tickets allein im Juni und Juli war der Leichlinger Bürgerbus am Erfolg der Rabattaktion im öffentlichen Nahverkehr beteiligt. Und hat nach den Pausen in der Corona-Zeit wieder Fahrt aufgenommen und auch neue Passagiere zum Einsteigen bewegen können.
Aber: So billig und beliebt die Monats-Fahrscheine zum Dumpingpreis für die Kunden auch waren – der Vorstand des vor 22 Jahren gegründeten Bürgerbusvereins um den heutigen Vorsitzenden Werner Spitzer hofft, dass er die Zeche am Ende nicht bezahlen muss. Denn wie ihm der Einnahme-Ausfall erstattet wird und ob die Verluste in voller Höhe ausgeglichen werden, ist nach Mitteilung des Dachverbandes der ehrenamtlichen Buslinien noch unsicher.
Einnahme-Ausfälle sollen erstattet werden
Immerhin hat das Verkehrsministerium NRW inzwischen zugesagt, dass die gemeinnützigen Bürgerbusvereine den kommunalen und gewerblichen Busbetrieben gleichgestellt werden und sie aus dem ÖPNV-Rettungsschirm Erstattungen für Fahrgeldverluste erhalten.
Einen entsprechenden Antrag kann aber nicht der Verein stellen, sondern muss der Verkehrsträger einreichen – im Leichlinger Fall der Linie 256 ist das die von der Firma Hüttebräucker gegründete Okuna GmbH. Auf Basis der normalerweise vorliegenden Fahrgastzahlen soll hochgerechnet werden, wie hoch die Einnahmeausfälle sind.
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Der Leichlinger Bürgerbus hat im letzten vollen Betriebsjahr 2019 insgesamt 8109 Tickets verkauft. Die Einzelfahrt kostet aktuell 1,80 Euro. 2020 und 2021 waren es während des wegen der Corona-Pandemie eingeschränkten Fahrbetriebs nur 3571 und 3357 Fahrgäste. Und im ersten Halbjahr 2022 bisher 1200 plus jene 305 Neun-Euro-Ticket-Inhaber, die mutmaßlich mehrfach eingestiegen sind, aber nur ein Mal gezählt werden.
Seit dem 27. Juni rollt der Bürgerbus wieder mit vollem Schwung und fährt ein erweitertes Haltestellen-Netz an. Seit der Jungfernfahrt im November 2002 hat er rund 200.000 Passagiere befördert und mehr als 800.000 Kilometer zurückgelegt.