Die Ära von Möller wird wohl zu Ende gehen: Insolvenzverwalterin Marion Rodine sucht nach einem Investor für das Unternehmen aus Wolfstall.
Nach der InsolvenzFür Bäro in Leichlingen soll ein Investor gefunden werden
Es gab schon länger Probleme bei Bäro: Vorigen Juni berichtete ein Mitarbeiter bereits von einem halben Jahr Kurzarbeit. Das Unternehmen hat auch kräftig Personal abgebaut: Am Mittwoch war auf Anfrage nur noch von 100 Beschäftigten die Rede. Früher hatte der weltweit tätige Spezialist für die Beleuchtung von Verkaufsräumen und die Luftreinigung mit UV-Strahlen eine 160 Köpfe starke Belegschaft. Die Verbliebenen müssen sich für das nächste Vierteljahr wenigstens nicht um ihre Löhne sorgen: Insolvenzgeld sei beantragt, ließ Marion Rodine mitteilen.
Die Insolvenzverwalterin werde zwar „alle ihr zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen überprüfen“, sagte ihr Sprecher Thomas Feldmann. Dennoch ist ein bevorzugtes Modell erkennbar, die Firma zumindest in Teilen zu erhalten: „Es ist beabsichtigt, einen Investor für das Unternehmen zu finden“, so Feldmann. Einen entsprechenden Prozess habe Rodine bereits angestoßen. Die Wuppertaler Anwältin ist seit dem 11. Januar in Verantwortung, also seit einer Woche. An diesem Tag hat die Bäro-Spitze, bestehend aus dem Ehepaar J. Manuel und Sandra von Möller wegen Überschuldung beim Amtsgericht in Köln den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Die Pandemie hat verheerend gewirkt
Wie es zu der existenziellen Schieflage des Unternehmens kommen konnte, dazu gibt es von der Insolvenzverwalterin einige Stichworte: Zuletzt hätten der Ukraine-Krieg und die Inflation dem Unternehmen stark zugesetzt. Vor allem aber habe sich die Corona-Pandemie extrem nachteilig ausgewirkt. Dabei hatte die Infektionswelle der von Sandra von Möller verantworteten Sparte Luftreinigung eigentlich Auftrieb verleihen sollen: Die von Bäro vertriebene UV-Technik eignet sich auch für Oberflächen, insbesondere im Lebensmittelbereich.
Ein anderes, durch die Pandemie verursachtes Problem habe allerdings verheerend gewirkt für Bäro, hieß es am Mittwoch: Lieferengpässe hätten das Unternehmen im vergangenen Jahr „enorm getroffen. Produkte konnten teilweise nicht rechtzeitig gefertigt werden.“ Vor allem aber hätten Kunden ihre Bauprojekte nicht oder nur wesentlich verzögert umsetzen können, weil auch sie Material und Investitionsgüter nicht oder stark verspätet bekommen hätten. „Damit wurden Aufträge verschoben, teilweise auf unbestimmte Zeit.“ Zeit, die Bäro in der angespannten Situation nicht mehr überbrücken konnte.