Die Reparaturarbeiten in Leichlingen laufen.
Erneuter Schaden beim Glasfaserausbau90 Haushalte in Leichlingen haben kein Internet
Rund 90 Haushalte in den Leichlinger Ortsteilen Stöcken und Junkersholz haben seit fast einer Woche kein Internet. Wie die Stadtverwaltung Leichlingen mitteilt, habe die Firma Muenet, die für die Behebung der Weißen Flecken in Leichlingen die Glasfasern lege, am vergangenen Mittwoch, 29. November, ein Kabel des Versorgers Novanetz getroffen und stark beschädigt. „Das führte zu einer andauernden Störung der Internetverbindung“, so die Verwaltung.
Der Schaden habe am vergangenen Samstag an der L 294 verortet werden können, seitdem liefen die Reparaturarbeiten. Das bestätigt auf Anfrage Denis Ebbing, Projektleiter Bau bei Muenet. Man sei gerade an den Tiefbauarbeiten dran und hoffe, dass die bis Mittwochmittag abgeschlossen seien. Dann müsse Novanetz weitermachen.
Dessen Geschäftsführer Dennis Kornehl erläutert ausführlich, was passiert ist. In dem Gebiet, in dem gerade die Glasfasern verlegt würden, lägen bereits Leitungen von Novanetz. Die Tiefbauarbeiten von Muenet würden mit einem sogenannten Spülbohrverfahren ausgeführt. Das heißt, es werde horizontal gebohrt, ohne dass ein Graben ausgehoben werden müsse. Man bohre eine Art Schacht und verlege dann unterirdisch horizontal eine Art Kanal, in den dann Leitungen eingezogen werden können.
Leichlingen: Rohr wurde herausgerissen
Bei den Bohrungen sei Muenet auf ein bereits liegendes Novanetz-Rohr gestoßen und habe das wegen des horizontalen Bohrlaufs an mehreren Stellen aufgerissen. „Das Rohr wurde rückwärts herausgerissen“, so Kornehl. Es sei komplett zerstört gewesen.
Jetzt müsse eine komplett neue Rohrleitung über mehrere Hundert Meter verlegt werden, was das Ganze so kompliziert mache. Man könne sich das wie folgt vorstellen. Es geht um eine Strecke, an deren Enden jeweils ein Bohrschacht liege. Auf dieser Strecke müsse nun ein neues Rohr verlegt werden. Wenn das geschehen ist, bläst Novanetz mit einem Kompressor neue Glasfasern durch das Rohr. An jedem Ende dieser Strecke liege eine Kabelrolle mit einzelnen Glasfasern. Um dann die Leitungen weiter in die verschiedenen Ortslagen zu legen, müsse jede einzelnen dieser Fasern mit den weiteren Glasfasern verschweißt werden. Spleißen heißt das.
Das sei sehr aufwendig, so Kornehl. Trotzdem, hofft er, könnte es sein, dass am Donnerstag – sollten die Tiefbauarbeiten bis dahin abgeschlossen sein – mit diesem Prozess begonnen werden könne und noch am selben Tag Teile der betroffenen Haushalte wieder Internet haben.
Die Stadt Leichlingen tritt bei diesem Vorfall lediglich als Vermittlerin auf, über den Breitbandbeauftragten der Stadt Reiner Pliefke und die Technischen Betriebe. Der Ausbau erfolgt eigenwirtschaftlich. Straßenbaulastträger ist Straßen NRW. „Da dies bereits der zweite größere Unfall im Zuge der Glasfaserarbeiten der Firma Muenet innerhalb eines Monats war“, werde man „Kontakt mit den beiden Glasfaseranbietern aufnehmen, um die Ursache der Probleme zu ermitteln, die Zusammenarbeit zu verbessern und weitere Schäden zu vermeiden“.