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KonzertBeinahe-Unfall inspirierte Organisten für den Leichlinger Orgelsommer

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Hoonbyeong Timotheus Chae  gab ein Konzert im Rahmen des Orgelsommers Leichlingen.

Hoonbyeong Timotheus Chae gab ein Konzert im Rahmen des Orgelsommers Leichlingen.

Hoonbyeong Timotheus Chae trat in der evangelischen Kirche in Leichlingen auf.

Eine neue Woche, ein neuer Freitag – das bedeutet in Leichlingen in den Sommerferien auch, dass ein weiteres Konzert in der evangelischen Kirche im Rahmen des Leichlinger Orgelsommers ansteht. Dieses Mal war nicht nur das Publikum auf den Abend gespannt, sondern auch der Organist Hoonbyeong Timotheus Chae selbst war etwas nervös vor seinem Konzert. Zur Unterstützung hatte er daher seinen besten Freund und Kommilitonen von der Uni Köln dabei.

Auch an diesem Freitagabend füllten sich die Bänke der Kirche schnell. Im Publikum saß auch eine Solingerin mit ihrer Freundin. Sie hatte über ihre Freundin von dem Konzert erfahren und fand an diesem Abend das erste Mal den Weg zum Leichlinger Orgelsommer. „Ich bin selbst viele Jahre in einem Kirchenchor gewesen und seit kurzer Zeit auch wieder in einem anderen. Daher hatte ich schon immer eine Verbindung zu Orgelmusik“, sagte sie.

Der Konzertabend stand unter dem Titel „Bach und die Moderne“. Welches Chaes Lieblingsstück von Bach ist, konnte der Organist im Vorgespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ nicht beantworten. Denn: „Diese Frage ist immer sehr schwierig für einen Organisten“, sagte Chae. Er hatte sich für diesen Abend für das „Präludium und Fuge D-Dur“, „Fantasie und Fuge a-Moll“ und „An Wasserflüssen Babylon“ entschieden.

Es ist wirklich schwierig, diese Nachricht zu entdecken.
Hoonbyeong Timotheus Chae

Das Stück in a-Moll hatte er ausgewählt, weil er ein paar Tage vor dem Konzert fast in einen schweren Unfall geraten sei. Das Stück spiegele seine Emotionen wider und zeige, dass man immer hoffnungsvoll sein müsse. Zusätzlich wolle er an diesem Abend noch ein Stück des französischen Organisten und Komponisten Jean Langlais (1907-1991) spielen, dass eine geheimnisvolle Stimme mit einer klaren Nachricht zum heiligen Geist vereine. „Es ist wirklich schwierig, diese Nachricht zu entdecken“, lachte der Organist.

Als er dann die Treppen zu der Orgel hochstieg und oben ankam, holte er sich noch schnell eine Umarmung von seinem besten Freund ab, bevor er anfing zu spielen. Schnelle und hohe Töne füllten plötzlich die Kirche, doch dann folgte als Kontrast eine tiefe und unheimliche Stelle. Die Mischung aus Dramatik, Geheimnistuerei und Fröhlichkeit ließ das Publikum staunen.

Das nächste Orgelsommer-Konzert findet am Freitag, 2. August, in der evangelischen Kirche Leichlingen statt. Der Organist des Tages wird dann Niklas Jahn aus Mainz/Freiburg sein. Er spielt Stücke von Bach, Mozart und Reger, aber auch zwei eigenen Kompositionen.