Der Stadtsportverband hat die besten Sportler des Jahres in Leichlingen ausgezeichnet.
„Seit jeher Sportstadt“Das sind Leichlingen Sportler des Jahres 2025

Leicht verspätet, aber glücklich: Polina Stepanchenko (2.v.r) ist Leichlingens Jugendsportlerin des Jahres.
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Ein bisschen verlegen steht Leichlingens Jugendsportlerin des Jahres, 2025, Polina Stepanchenko, vorne im Ratssaal. „Sorry, dass ich zu spät bin“, murmelt sie lächelnd ins Mikrofon. Kurz zuvor ist sie von Bürgermeister Frank Steffes und der Stadtsportverbandsvorsitzenden Dagmar Windmann als Leichlingens Jugendsportlerin des Jahres ausgezeichnet worden. Sie kommt gerade von einer Skifreizeit mit dem Bus, dafür hat am Freitagabend jeder Verständnis.

Polina Stepanchenko ist aus der Ukraine flüchtete, trainiert sie bei Leszek Klima.
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Stepanchenko gehört zu den Dutzenden Menschen, die der Stadtsportverband für ihre Leistungen und Verdienste um den Sport in der Stadt auszeichnet. Das zweite Mal, nachdem sich der Stadtsportverband nach schwierigen Zeiten neu gegründet hat. 2022 war Stepanchenko aus Charkiw geflüchtet, trat schnell dem Leichlinger Turnverein (LTV), Leichlingens größtem Sportverein, bei. Trainiert wird sie von Leszek Klima. Der kommt aus dem Loben gar nicht mehr heraus: „Sie war schon eine gute Stabhochspringerin, als sie nach Deutschland gekommen ist.“
Jetzt sei sie die beste in ihrer Altersklasse, sie ist Landesmeisterin im Stabhochsprung in den Klassen U18 und U20. „Und sie ist ein Beispiel für Arbeit“, sagt Klima. Häufig nach dem Training, das locker zwei Stunden dauern könne, schreibe sie ihm und frage trotzdem noch, was sie besser machen könne.
Den zweiten Platz bei der Wahl zum Jugendsportler oder zur Jugendsportlerin belegte Leichtathlet Kai Ungefug, der besonders im Hoch- und Weitsprung erfolgreich ist. Dritter wurde Noah Flesenkämper (Judo).
Leichlingen: Weltmeisterin im Dreisprung wird Sportlerin des Jahres
Ebenfalls keine Unbekannte ist die Sportlerin des Jahres, Aurica Gründer. Sie holte bei der Weltmeisterschaft im August 2024 in Göteborg (Schweden) den Weltmeistertitel im Dreisprung in der Altersklasse W40. Den zweiten Platz belegte Andrea Hölterhoff, Gewehrschützin und Rheinlandmeisterin der Balker Schießgesellschaft. Dritte wurde Rasenkraftsportlerin Lara Maybach.

Aurica Gründer ist Sportlerin des Jahres 2025 in Leichlingen. (Archivfoto)
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Der Sportler des Jahres 2025 der Stadt Leichlingen ist ebenfalls ein Weltmeister: Gerhard Hoffmann holte in der Altersklasse M70 im Gewichtwerfen den Titel. „Berührend“ sei das gewesen, als die Nationalhymne, die ansonsten nur im Fernsehen für andere gespielt werde, für sich selbst erklinge, erinnert er sich. Zweiter bei der Sportlerwahl wurde der Witzheldener Boule-Spieler Martin Schwarz vom Förderverein Alter Wasserturm, er ist deutscher Meister in der Klasse 55-plus. Swen Linden, Hammerwerfer vom LTV, belegte den dritten Platz.

Das sind Leichlingens Sportler des Jahres.
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Wenn Andrea Hölterhoff bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres auch „nur“ den zweiten Platz belegte, konnte sie sich freuen, ein Teil der Mannschaft des Jahres zu sein. Dafür zeichneten Steffes und Windmann die Senioren-Gewehrschützen der Balker Schießgesellschaft aus, die nicht nur in die Landesliga aufgestiegen waren, sondern bei den Landesmeisterschaften auch den zweiten Platz belegten. Zur Mannschaft gehören neben Hölterhoff Michael Hölterhoff, Margit und Herbert Zaß, Marion Reimer, Oswald Fürtsch und Ellen Heilmann-Groß.
Die Pendelstaffel U12 des LTV, trainiert von Aurica Gründer, holte den zweiten Platz. Eine Pendelstaffel besteht aus zwölf Mitglieder, die sich je zu sechst in einem Abstand von 50 Metern gegenüberstehen. Der Staffelstab oder auch wahlweise ein Ring kann erst an den nächsten oder die nächste übergeben werden, wenn ein Sportler die sechs Leute gegenüber umrundet hat.
„Leichlingen ist seit jeher Sportstadt“, versucht Bürgermeister Frank Steffes die Erfolge der Athletinnen und Athleten seiner Stadt im Gespräch mit Moderatorin Anke Feller zu begründen. Und zwar auf sehr vielfältige Weise – Reitsport, Ballsport, Leichtathletik und mehr. Der Bürgermeister betonte auch die integrative Wirkung, die Sport habe. Polina Stepanchenko ist dafür wohl das beste Beispiel.
Kein guter Umgang mit Sportanlagen
Die Stadtsportverbandsvorsitzende Dagmar Windmann kritisierte im Rahmen der Veranstaltung den Umgang mit den frisch eröffneten Sportstätten in Leichlingen, zum Beispiel in der Balker Aue. Im vergangenen Jahr habe sie beklagt, dass noch einiges an den Sportstätten zu tun sei. Jetzt müsse sie sagen: „Die Sportler dürfen auch auf ihre Hallen achten.“ Bürgermeister Frank Steffes sagte, er wisse, dass es nicht die Vereinssportler seien, die schlecht mit den Anlagen umgingen. Es seien eher die Schülerinnen und Schüler. Deshalb appellierte er an die jungen Menschen, die am Freitag anwesend waren, darauf zu schauen, was ihre Klassenkameraden so machen. (nip)
Verdienste um den Sport
Windmann und Steffen zeichneten auf der Ehrung auch zahlreiche Menschen aus, die sich um den Sport in Leichlingen verdient gemacht haben: Sören Maas, Martin Hasenjäger, Kurt Vogel, Gerd Krapp, Manfred Schmitz, Michael Erstfeld, Helge Beckmann und Alfred Kramer. (nip)