Am Samstag war die Leverkusener Rheinbrücke noch gesperrt, das hatte keinen guten Einfluss auf das Programm der Leichlingen Karnevalisten.
Trotz Pechsträhne hinter der BühneLeichlinger Festkomitee feiert erstklassige Damensitzung
Die Stadthalle Bergisch-Neukirchen ist restlos ausverkauft, die Damensitzung des Festkomitee Leichlinger Karneval (FLK) hat es am Samstag geschafft, die geballte gute Stimmung von Leichlinger Närrinnen in einen Saal zu stopfen. Es ist heiß, die Stimmung tobt, jeder Quadratmeter ist bestens ausgenutzt, um so viele Jecke wie möglich unterzubringen.
Die Moderatorinnen vom Damenelferrat freuen sich auf einen fröhlich jecken Nachmittag mit Klassikern wie die treuen Husaren blau-gelb, Miljö, die Domstürmer und Zack. Doch während im Saal die Sitzung im vollen Gange ist, muss hinter der Bühne viel unvorhergesehen umgeplant werden.
Rheinbrücke gesperrt: Domstürmer schaffen es nicht zur Sitzung
Keine hält es mehr auf den Stühlen, als der Damenelferrat mit den treuen Husaren einmarschiert und die Kapell- und Tanzvorführung beginnt – ein blau-gelbes Bühnenereignis, das so groß ist, dass viele Husaren auch vor der Bühne und am Rande des Saales stehen.
Dann geht im Backstage-Bereich dann ein Anruf eingeht, der die ganze Planung umwirft: Die Domstürmer schaffen es nicht zur Sitzung wegen der gesperrten Rheinbrücke – zu lange sei die Anfahrt vom vorherigen Auftritt durch den Stau, der von der Vollsperrung der in Autobahn 1 in der ganzen Region ausgehe.
Mit Funkgeräten beraten sich die Frauen, was zu tun ist: „Kann die Frau Kühne früher?“, „Hörst du mich?“ Das halbstündige Loch im Programm muss geschlossen werden. „Show must go on“, heißt es, „dann muss der Damenelferrat nochmal mit Tanz oder was auch immer auf die Bühne“. Während die Damen im Saal von all dem nichts mitbekommen und eine erstklassige Sitzung genießen, klingelt schon wieder ein Handy mit der Bühne mit dem nächsten Problem.
Treue Husaren schieben Miljö-Tourbus aus dem Schlamm
In der Festhalle Bergisch-Neukirchen wird zusammen angestoßen, geschunkelt und gelacht. Sylvia Blank hat versucht, zu ihrer Premiere als Literatin des Damenelferrats ein „Bühnenprogramm der Extraklasse“ auf die Beine zu stellen. Gespickt mit Stars des rheinischen Karnevals soll auch diesmal für jede Närrin etwas dabei sein.
So hat sie auch die Band Miljö gebucht, die sich auf den letzten Metern der Anfahrt im Schlamm hinter der Festhalle festgefahren hat. Ein Hinterreifen des Tourbusses hat sich komplett im Erdreich eingegraben, die Reifen drehen durch, es geht nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Es nützt nichts, wieder einmal heißt es „Show must go on“. Die Instrumente und die Technik werden ausgeladen und schon geht es auf die Bühne.
Während die Band „Kölsch statt Käsch“ performt und die Damen im Saal ausgelassen tanzen, versuchen die treuen Husaren den Transporter aus dem Schlamm zu schieben. „Hört auf! Der gräbt sich immer weiter ein, wir brauchen ein Seil“, ruft jemand in der Menge.
Perfekte Damensitzung, trotz Krimi hinter der Bühne
Von der Pechsträhne hinter der Bühne bekommen die Gäste nichts mit – auch nicht wahrliche Damensitzungsexpertinnen: Das Sessionsmotto „De Moment es jetz, mer fiere met Hätz!“ haben Dana, Jasmin, Sandra, Romi, Anette, Heike, Era und ihre Leichlinger Freundinnen in ihren Kostümen umgesetzt: „Herzen mit LED-Beleuchtung zum Umhängen, herzförmige Sonnenbrillen und Herzaufkleber – wir haben alles.“ Seit über zehn Jahren feierten die Damen immer auf der Damensitzung des FLK.
„Wir haben uns damals auf der Sitzung kennengelernt, sind jetzt auch so Freunde, aber die Sitzung ist immer der Termin, wo wir in der ganzen Mädelsgruppe zusammenkommen “, erklärt Dana – ihr Mann sei Ehrensenator des Vereins. Obwohl auch diese Sitzung immer noch nach der Flutkatastrophe nicht in der Aula in Leichlingen stattfinden kann, sondern in die Stadthalle Bergisch Neukirchen ausweichen muss, fühle es sich den Frauen nach perfekt an – und all das Pech hinter der Bühne.