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LeichlingenJunge Familien zieht es nach Leichlingen

Lesezeit 4 Minuten

Wolfgang Kalski, Stephan Dammasch, Peter Berger, Andrea Murauer, Helfferich Preuschen und Stephan Bergmann (von links) begutachten die Baustelle an der Kita an der Brückenstraße.

  1. Die Stadtverwaltung steht besonders bei den Kita-Plätzen vor großen Herausforderungen

Leichlingen – Leichlingen ist beliebt – besonders bei jungen Familien. „Wir sind sehr privilegiert im Kreisgebiet mit unserer guten Verkehrsanbindung“, sagt Ute Gerhards von der Stadtverwaltung. Doch die an sich freudige Nachricht stellt die Stadt vor neue Herausforderungen. Es müssen mehr Kita-Plätze her. „Wir hatten gar keine so großen Neubausiedlungen“, erläutert Baudezernentin Andrea Murauer. Der Boom komme allein durch einen Generationenwechsel in der Stadt. Viele ehemalige Leichlinger kehrten wieder mit ihren Familien in die Heimat zurück. Und so hat der Geschäftsbereich Gebäudewirtschaft viel zu tun im Spagat zwischen schnell geschaffenen Containerlösungen und langfristigen Planungen mit Neubauten.

Kinder müssen ausziehen

Allein 2,65 Millionen Euro soll der Neubau einer Kita an der Stelle kosten, wo jetzt noch die alte Hausmeisterwohnung der Grundschule Büscherhof steht. Zurzeit befindet sich in diesem Gebäude eine Gruppe der dort ebenfalls ansässigen Kita Büscherhof. Diese Kinder müssen für den Bau der neuen Kita ausziehen. Aber auch in der schon vorhandenen Kita Büscherhof ist es eng und so hat die Verwaltung für die kommenden zwei Jahre einen Container gemietet für eine Gruppe, der seit Montag bezugsfertig ist. Viele Lastwagen mit Containern werden in Zukunft auch bei der evangelischen Kita Brückenstraße ankommen. Die Behelfsbauten sollen Platz finden auf dem hinteren Bereich des Grundstücks, das der Stadt gehört. „Aufgrund der guten Kooperation mit der evangelischen Kirche sind wir zu dieser Lösung gekommen“, so die Baudezernentin. So soll Platz für eine neue Gruppe mit 25 Kindern geschaffen werden, der dringend benötigt wird.

„Innen sind die Containerwände alle weggerissen, so dass man nicht merkt, dass es sich um eine Containerlösung handelt“, sagt Wolfgang Kalski von der städtischen Gebäudewirtschaft. Zudem bekommt die Kita ein neues Dach. „Wir entfernen das Flachdach und haben uns für ein Pultdach entschieden, weil es weniger reparaturanfällig ist“, so Kalski. In Schweigen um einen weiteren möglichen Standort hüllt sich die Verwaltung, wo denn eine weitere Kita entstehen könnte, wie es der Plan vorsieht. „Wir wollen kommenden Woche erst die Politik in den Ausschüssen informieren. Darum können wir noch nichts sagen“, so Murauer. Fest steht, dass die Stadt eine Fläche von 2000 Quadratmetern braucht für das eigentliche Gebäude und die Außenanlagen mit Parkplätzen.

Auch im Baugebiet Rombergsweiher ist ein möglicher Neubau einer Kita noch nicht vom Tisch. „Wir sind in Gesprächen mit dem Investor“, sagt die Baudezernentin. Grundstücksvoraussetzungen mit Erschließung und Entwässerung seien komplex. Aber Familien brauchen ja nicht nur Kindertagesstätten, sondern auch Schulen und die dazugehörigen Gebäude. Da der Mietvertrag mit der Sporthalle an der Opladener Straße bald ausläuft, sucht die Stadt zurzeit nach einem Grundstück, um selbst eine Sporthalle neu zu bauen. Der Mietvertrag läuft noch bis Mai 2021. Auch dafür hat die Stadt schon eine Lösung ins Auge gefasst und will die Kommunalpolitiker bald informieren. Am längsten sind die Vorarbeiten. „Wenn wir einmal angefangen haben zu bauen, sind wir fix“, sagt die Baudezernentin. Die Baubranche boomt, auf die öffentliche Ausschreibungen meldet sich bisweilen keine einzige Firma. Murauer: „Das ist ein Problem, das alle Kommunen haben.“

Diese Schwierigkeiten werden der Verwaltung noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Auch die Ganztagsbetreuung soll weiter ausgebaut werden – an allen offenen Ganztagsangeboten.

Flüchtlingsunterkunft wird saniert und vergrößert

Die Immobilien im Besitz der Stadt sind in den vergangenen 15 Jahren um 25 Prozent gestiegen, unter anderem durch Neubauten, aber auch bedingt durch die Flüchtlingskrise, wo viele Menschen untergebracht werden mussten. Und so gibt es eine ganze Reihe von Aufgaben, die die Stadt in diesem Jahr angegangen ist oder schon erledigt hat. Dazu gehören unter anderem: Noch im Entwurf für eine Ausschreibung ist die Aufstockung und Gesamtsanierung der Flüchtlingsunterkunft an der Friedensstraße. Anstriche und Reparaturen von Holzfenster und -arbeiten im Bürgerhaus für 30 000 Euro.

Im Rathaus kommt das Trauzimmer in die vierte Etage und eine große Heizungspumpe sowie Löschleitungen müssen in Ordnung gebracht werden für 42 000 Euro. Die Kapelle Am Kellerhansberg braucht im Eingang einen neuen Bodenbelag für 6000 Euro. Viele Arbeiten an Schulen wie neue Brandschutztüren und die Dachsanierung der Aula des Gymnasiums, neue Bodenbeläge und Beleuchtung an der Sekundarschule und überarbeitete Holzböden an der Grundschule Büscherhof. (mbc)