LeichlingenNeubauprojekt am Wupperufer – Investoren sichern Öffnung der Grünanlage zu
Leichlingen – Freudige Aufbruchstimmung begleitete im Ratssaal die Präsentation der Pläne für das Neubauprojekt am Wupperufer.
Im guten Gefühl, das Bestmögliche aus dem Gelände von Kaufpark und Tankstelle herausgeholt zu haben, traut der Stadtentwicklungsausschuss dem heimischen Architekturbüro Pässler, Sundermann und Partner zu, das Filetstück im Zentrum mit dem nötigen Gespür fürs Stadtbild zu behandeln.
Da Vertrauen gut, Kontrolle aber besser ist, haben die Politiker jedoch noch ein paar Sicherungen eingebaut, damit nichts schiefgeht. Erst in der Sitzung am Montagabend wurde ein Neun-Punkte-Papier bekannt, in dem die Investoren der Stadt eine Reihe von Zusagen machen. Sie betreffen vor allem die öffentliche Zugänglichkeit von Grünbereichen und Wegen und einen schnellstmöglichen Baubeginn. Darauf hatte die SPD besonderen Wert gelegt, bevor sie dem Vorhaben zugestimmt hat. Andere Anregungen soll die UWG eingebracht haben.
Die Architekten haben die gewünschten Versprechungen kurzfristig vor der Sitzung abgegeben. Ihre schriftliche Erklärung dazu wurde druckfrisch verteilt. Sie datiert vom vergangenen Freitag und enthält auch das Angebot einer übergangsweisen Nutzung des leerstehenden Kaufhauses für städtische Zwecke. Bürgermeister Frank Steffes hat ausgehandelt, dass folgende Wünsche der Fraktionen erfüllt werden:
Die im Entwurf „Wuppergarten“ genannte, erhöhte Grünfläche auf der Ebene über dem Supermarkt sowie die vorgesehenen Sitzstufen an der Böschung werden der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Konkret wird zugesichert, dass der bepflanzte Innenhof „an allen sieben Wochentagen außer nachts (unter Rücksichtnahme auf die Nachtruhe der Anwohner)“ geöffnet sein wird.
Unmittelbar vor den Wohnungen im unteren Stockwerk sind allerdings auch kleine Privatgärten vorgesehen. Wie die Bereiche abgetrennt, überwacht und unterhalten werden sollen, ist nicht Gegenstand der Vereinbarung.
Der städtische Uferweg zwischen Henley- und Funchalbrücke bleibt durchgängig erhalten, muss wegen der Grünanlage eventuell im Niveau angehoben werden.
Die Etablierung einer „ansprechenden Gastronomie mit Blick auf die Wupper“ wird zugesagt.
Der Baubeginn wird mit „frühestens Anfang 2019 und spätestens 2020“ angegeben. Der Rat wollte hier aufs Tempo drücken. Der Startschuss für den Abbruch hängt aber nicht nur von der Baugenehmigung ab, sondern offenbar vor allem vom Ausgang der laufenden Verhandlungen über die erforderliche Auflösung des längerfristigen Pachtvertrages mit der Aral-Tankstelle.
Die Gewerbe- und Wohnanlage soll in den Obergeschossen aufgelockert gegliedert werden, ein „innovatives Energiekonzept“ zur Einsparung fossiler Brennstoffe erhalten, „ausreichend begrünt“ werden und ökologische Baustoffe enthalten.
Den Eingangsbereich des alten Kaufhauses, der seit dem Auszug des Kaufparks verwaist ist und nicht neu vermietet wird, darf die Stadt ebenso wie den Vorplatz an der Neukirchener Straße bis zum Abbruch des Gebäudes in Absprache mit den Eigentümern kostenneutral nutzen, wenn sie möchte. SPD und Grüne können sich hier zum Beispiel kulturelle Veranstaltungen vorstellen.