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AktionWitzheldener Verein bietet Orgelpfeifen gegen Spenden für Wasserturm-Sanierung an

Lesezeit 3 Minuten
Der alte Wasserturm in Witzhelden muss restauriert werden.

Der alte Wasserturm in Witzhelden muss restauriert werden.

Vor knapp 25 Jahren wurde der Wasserturm im Leichlinger Höhendorf zuletzt in Schuss gebracht.

Zuletzt stand der alte Wasserturm in Witzhelden wieder im Mittelpunkt. Zumindest, was die Örtlichkeit angeht. Als im Juli sich die Leichlinger auf dem Areal rund um den Turm nach Jahren wieder zur Reisbreikirmes trafen, hatten die Mitglieder des Fördervereins Alter Wasserturm Witzhelden gehofft, dass vom Erlös etwas hängenbleibt, was man in die benötigte Restaurierung des historischen Gebäudes stecken kann.

Vor rund 25 Jahren, 1999 und 2000, sei der Turm zuletzt restauriert worden. Das teilt der Witzheldener Kirchbauverein mit, der dem Förderverein Alter Wasserturm finanziell unter die Arme greifen möchte. Nicht durch Mitgliedsbeiträge, sondern durch eine besondere Aktion. Wie Gerd Bunk, der Vorsitzende des Kirchbauvereins mitteilt, werde man dafür am Sonntag, 25. August, auf dem Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde Witzhelden Orgelpfeifen aus der alten Witzheldener Dorfkirche, dem Alten vom Berg, gegen eine Spende anbieten.

Zuletzt fand im Schatten des Wasserturms erstmals nach Jahren wieder die Reisbreikirmes statt.

Zuletzt fand im Schatten des Wasserturms erstmals nach Jahren wieder die Reisbreikirmes statt.

Bunk und seine Vereinskollegen stellen die Aktion unter das Motto „Turm hilft Turm“. Damit wolle man sich dafür revanchieren, dass der Wasserturm-Verein 2014 und 2015 bei der Sanierung der Kirche geholfen habe. Bunk teilt weiter mit, dass „weitere Aktionen zur Freude beider Türme in Witzhelden in Planung“ seien.

Den Ursprung hat der Wasserturm in Witzhelden in der Gründung der Witzheldener Wasserleitungsgesellschaft 1897. Der erste Wasserturm des Dorfes hatte ein Fassungsvermögen von 15 Kubikmetern und wurde auf dem höchsten Punkt des Dorfes gebaut.

30 Jahre später, 1927, beschloss die Wasserleitungsgesellschaft, einen weiteren, größeren Turm zu bauen. Der sollte 60 Kubikmeter fassen. Man schloss einen Pachtvertrag mit der evangelischen Kirchengemeinde und begann mit dem Bau. Vermutlich hat der bis Anfang der 30er-Jahre gedauert. Die Aufzeichnungen sind nicht genau datiert.

Im Jahr 1966 wurde der Wasserturm dann stillgelegt, die Kapazität reichte nicht mehr aus. Der Wasserversorgungsverein Witzhelden schreibt dazu in seiner Chronik: „Da die Bevölkerungszahlen des Höhendorfes sehr gestiegen waren und somit auch der Wasserverbrauch, kam es 1963 zu einer sehr kritischen Lage der Wasserversorgung. Besonders in den Sommermonaten kam es immer wieder zu Versorgungsengpässen. 1966 beschloss der Verein, sich dem Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper anzuschließen und somit Wasser aus der Dhünntalsperre zu beziehen, die erforderlichen technischen Einrichtungen wurden geschaffen.“ In Betrieb war der Wasserturm seitdem nicht mehr.

1997, zum 100-jährigen Bestehen der Witzheldener Wasserleitungsgesellschaft, die seit 1969 Wasserversorgungsverein Witzhelden (WVV) heißt, wurde auf dem Marktplatz ein Brunnen gebaut und man begann mit einer Renovierung des Turms.

Zwei Jahre später begann der Bau des Bouleplatzes, der auch noch heute sehr beliebt ist. 2011 wurde als Abteilung des Fördervereins Alter Wasserturm die Boulespielegemeinschaft gegründet. Der Bouleplatz wurde 2000 eingeweiht, das erste Turnier ein Jahr später gespielt. 1999 wurde der Förderverein Alter Wasserturm gegründet.