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Kabarett„Weibs-Bilder“ entfesseln „Stürmische Zeiten“ – Sonntagabend in Leverkusen

Lesezeit 2 Minuten
Weibs-Bilder auf der Bühne

Mit Wortwitz, pointierter Satire und kreativen Kostümen bringen die „Weibs-Bilder“ das Publikum zum Lachen und Nachdenken.

Ein Sturm zieht auf in der Stadthalle Bergisch Neukirchen. Doch es sind nicht Wind und Regen, die das Publikum erschüttern, sondern Pointen, treffsichere Satire und Bühnenpräsenz.

Schon zu Beginn wird klar: Hier wird nicht geflüstert, sondern mit klarer Stimme kritisiert. Die „Weibs-Bilder“ nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn sie sich mit Themen wie Zyklusmanagement, Finanzberatung und der deutschen Talentlandschaft auseinander setzen. In messerscharfer Manier wird Alltägliches seziert und zu einem Spiegelbild unserer Gesellschaft zusammengefügt.

Außerdem zu Gast: das Duo „Cantarissimo“, welches mit Gesang und Gitarre brilliert. Ein Lied über eine Laterne in Leichlingen, deren Leuchtmittel fehlt, wird humorvoll mit enthüllenden Skizzen begleitet. Bei einer anderen Darbietung greift die Sängerin in einen Korb voller Fanfaren und pustet diese jeweils an passenden Stellen. Ein skurriler, herrlich komischer Moment, der zeigt, wie sehr Musikalität und Satire hier Hand in Hand gehen.

Weibs-Bilder: Wenn Waffen in Kinderliedern auftauchen

Besonders eindrucksvoll ist das Stück „Waffen ahoi!“. Mit ironischem Unterton wird hier von „friedensstiftenden Präzisionswaffen“ gesungen – und das in der eingängigen Melodie eines Kinderliedes. Der Clou: Die Rüstungsindustrie plant in der Satire eine Erweiterung ihres Sortiments um Prothesen. Der Saal tobt vor Lachen, doch das unbehagliche Gefühl bleibt. Es ist dieser subtile Balanceakt zwischen Humor und bitterer Wahrheit, den die „Weibs-Bilder“ meisterhaft beherrschen.

Szene aus „Stürmische Zeiten“

Szene aus „Stürmische Zeiten“

Vor der Pause führen die Kabarettistinnen eine gnadenlose Parodie auf Castingshows auf: „Deutschland hat Talent?“ Eine Kandidatin steht auf der Bühne und verkündet: „Ich bin einfach nur da, und das muss genügen.“ Das Publikum lacht – und erkennt doch die Wahrheit dahinter. Ebenfalls auf der Bühne: Sandy aus dem „Söder-Land“ und eine sprechende Handtasche.

Es sind Szenen, die sich zwischen aberwitziger Comedy und Gesellschaftskritik bewegen. Die „Weibs-Bilder“ zeigen, dass sie nach 30 Jahren auf der Bühne nichts an Biss und Aktualität eingebüßt haben. Mit Kostümen, scharfem Wortwitz und Musik präsentieren sie ein Programm, das zum Lachen bringt, aber auch nachdenklich macht.


Weitere Vorstellung am Sonntag

Wer „Stürmische Zeiten“ noch live erleben möchte, hat am Sonntag, 30. März, um 18 Uhr in der Stadthalle Bergisch Neukirchen die Gelegenheit dazu. Einlass ist ab 17.30 Uhr. Karten sind für 19 Euro erhältlich bei Christiane Bornmann (Tel. 02175 3721) und Roswitha Süßelbeck (Tel. 02175 6727) sowie in der Buchhandlung Pawlik (Im Brückerfeld) und im Schmuckatelier Höhn (Brückenstraße).