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Landwirtin erklärtWie das Maislabyrinth in Leichlingen-Witzhelden entsteht

Lesezeit 3 Minuten
Das Maislabyrinth auf dem Hielscher-Hof in Witzhelden.

Das Maislabyrinth auf dem Hielscher-Hof in Witzhelden.

Das Maislabyrinth zum Thema „Wald“ vom Hielscher Hof öffnet seine Tore. Isabelle Hielscher erklärt, wie es entsteht.

Von der Saat bis zu meterhohen Maismauern: Bis Besucherinnen und Besucher durch das grüne Labyrinth der Familie Hielscher schlendern können, ist es ein langer Weg. Alles beginnt mit der Einpflanzung der Maissamen im April, erklärt Isabelle Hielscher. Die 26-Jährige trägt seit rund 7 Jahren die Verantwortung für die Planung und Umsetzung des alljährlichen grünen Irrgartens.

Natalie und Martin mit den Kindern Finn und Ida sowie Hündin Leia zwischen den Maismauern.

Natalie und Martin mit den Kindern Finn und Ida sowie Hündin Leia zwischen den Maismauern.

Rund zehn verschiedene Sorten Futtermais kommen zum Einsatz. Als Laie erkenne man den Unterschied aber nicht, sagt Hielscher. Dann heißt es warten. In der Zwischenzeit macht sich Hielscher an die Ideenfindung für ein Thema. Den Ausgang zu finden, ist nämlich nicht die einzige Aufgabe, vor die die Besucherinnen und Besucher des Irrgartens gestellt werden.

Den Geheimnissen des Waldes und dem Ausgang auf der Spur

Wie nennt man das Internet des Waldes? Und wo liegt eigentlich das „Gehirn“ eines Baumes? Alles rund zum Thema Wald kann man in diesem Jahr erfahren. Mit einer Fragenkarte ausgestattet gilt es, Antworten zu finden. Diese befinden sich auf Schildern, die im Feld versteckt sind. Bei der Gestaltung der Fragen versucht die Landwirtin, einen „Spagat für Erwachsene und Kinder“ zu schaffen. Sie erlebte bereits bei Gruppen von Erwachsenen, wie sie darum wetteiferten, wer zuerst alle Antworten findet.

Wie entsteht ein Maislabyrinth? Landwirtin Isabelle Hielscher weiß das.

Wie entsteht ein Maislabyrinth? Landwirtin Isabelle Hielscher weiß das.

Das Thema „Wald“ spiegelt sich auch in den Umrissen der Pfade wider. Aus der Vogelperspektive eröffnet sich eine Forstlandschaft. Dazu legt die Landwirtin im Vorfeld eine Skizze an. Sobald der Mais etwa bauchhoch ist, fräst sie mit einem schmalen Trecker die Wege in die 10.000 Quadratmeter große Fläche – alles „rein nach Gefühl“. Das kann bis zu neun Stunden dauern. Dann heißt es ein letztes Mal warten, bis der Mais hoch genug ist. Das ist meist im Juli der Fall, hängt jedoch von der Wetterlage ab. Hielscher weiß: „Mais ist eine Wissenschaft für sich.“

Maislabyrinth Witzhelden: Lernen an der frischen Luft

In einem aller letzten Schritt platzierte Hielscher die Antwortschilder und das 20. Maislabyrinth war eröffnet. Sie betont: „Es geht nicht darum, sich allein auf das Ausfüllen der Karte zu konzentrieren. Man soll durch das Labyrinth laufen und an der frischen Luft vielleicht noch das ein oder andere lernen.“

Die Ansicht von oben hat Hielscher auch auf dem Handy.

Die Ansicht von oben hat Hielscher auch auf dem Handy.

Da kann die junge Ida nur zustimmen. Sie ist mit ihren Eltern Martin und Natalie, ihrem Bruder Finn und dem Familienhund Leia auf den Pfaden des Labyrinths unterwegs und sagt: „Ich finde es cool hier, weil man nach den Antworten suchen und wandern kann.“ Dazu ist die vierköpfige Familie aus Leverkusen angereist. Aufmerksam zogen sie weiter auf der Suche nach noch zwei fehlenden Antworten.

Leichlingen: Noch bis Anfang Oktober geöffnet

Noch bis Ende September oder Anfang Oktober kann das Labyrinth besucht werden bevor der Mais geerntet wird. Dann wird er an die hofeigenen Kühe verfüttert. Daher der Appell der Betreiber: „Bitte keine Kolben abreißen!“

Und auch die Pflanzen, die den Pfaden weichen mussten, werden nicht vernichtet. „Sie werden in der nächsten Saison in den Boden eingearbeitet, zur Förderung des Bodenlebens“, erklärt die erfahrene Landwirtin.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Anliegen für Hielscher. Das gilt für das Thema des Labyrinths genauso wie für die Umsetzung. Die Landwirtin sagt: „Das ist wichtiger denn je, mit Blick auf den Klimawandel.“

Die Eintrittskarten für das Maislabyrinth kosten drei Euro und können am gegenüber liegenden Hofladen im Krähwinkel 4 erworben werden. Dort erhält man auch die Fragenkarten. Ein Besuch dauert in der Regel ein bis zwei Stunden. Alle abgegeben Fragenkarten werden gesammelt und in einer Tombola ausgelost. Die Gewinner erhalten ausgewählte Preise.