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Leichlinger TraditionWitzhelden lässt die „Reisbreikirmes“ wieder aufleben

Lesezeit 2 Minuten
Rolf Schneider 1959 oder 1960 auf der Reisbrei Kirmes in Witzhelden.

Rolf Schneider 1959 oder 1960 auf der Reisbrei Kirmes in Witzhelden.

Seit 2006 gibt es das Fest im Leichlinger Höhendorf nicht mehr. Jetzt soll es wieder stattfinden.

Auf ein „kleines Volksfest“ in Witzhelden hofft Rolf Schneider für die Neuauflage der „Reisbreikirmes“. Schneider, Vorsitzender des Wasservereins und Mitglied im Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV), gehört zu den Hauptorganisatoren, die die alte Tradition im Leichlinger Höhendorf wieder aufleben lassen wollen.

Schneider erinnert sich noch an seine Kindheit, in der die „Reisbreikirmes“ zu den beliebten Festen gehörte. Dabei sollte man aber nicht an eine Kirmes denken, wie man sie heute kennt. Mit vielen Fahrgeschäften, lauter Musik und Scheinwerfern. Auf dem Marktplatz habe bis etwa 1950 ein Karussell gestanden, auf der Hauptstraße hatten die Bauern Stände aufgebaut, an denen sie allerhand verkauften. Zum Beispiel die damals bekannten Manchester-Arbeitshosen, sagt Schneider.

Und es gab eben Reisbrei. „Das ist aber kein herkömmlicher Milchreis“, sagt Schneider. Es habe sich um Langkornreis gehandelt, den alle Gaststätten damals zu Reisbrei verarbeitet hätten. Der wurde dann mit Zimt und Zucker verfeinert und gern auf „Platz“ (Stutenbrot) geschmiert. Zum Erntedankfest in Witzhelden gibt es den auch heute wieder, aus 100 Litern Milch. „Wir fangen für die Reisbreikirmes aber mal mit 50 Litern an“, berichtet Schneider.

Das Fest fand bis 2006 auf dem Parkplatz der Alten Post statt.

Das Fest fand bis 2006 auf dem Parkplatz der Alten Post statt.

Irgendwann zog die Reisbreikirmes dann auf den Parkplatz der früheren Alten Post, bis 2006. Seitdem hat es keine Reisbreikirmes in Witzhelden gegeben. Die Idee, das Fest wiederzubeleben, kam den Organisatoren im vergangenen Jahr bei einem Familienfest am Wasserturm. Dort soll die Reisbreikirmes stattfinden.

Das Datum hat man gemäß der Tradition gewählt: das dritte Wochenende im Juli, 20. und 21. „Früher hat man die Witzheldener damit aus den Ferien geholt“, erinnert sich Rolf Schneider. Die Kirmes soll „im kleinen Ausmaß“ aufgezogen werden. Heißt: ein kleines Karussell, eine Süßigkeitenbude. Für Kinder gibt es Dinge zu tun, die man früher so gemacht habe, sagt Schneider. Denn das sei auch im vergangenen Jahr beim Fest am Wasserturm gut angekommen, sagt Gerd Bunk vom VVV.

Gemeint sind Aktionen wie Sackhüpfen, Eierlaufen oder ein Malwettbewerb. Das wird samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr angeboten. Die Kirmes ist samstags für Erwachsene noch bis etwa 22 oder 23 Uhr geöffnet, sonntags von 11 bis 22 oder 23 Uhr. Es soll auch Livemusik an beiden Abenden geben. Für den Reisbrei sorgen in diesem Jahr die Witzheldener Vereine, die sich am Fest beteiligen.