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Leichlinger TraditionWitzhelden trifft sich nach 18 Jahren wieder auf der Reisbreikirmes

Lesezeit 2 Minuten
Auch Torwandschießen gehörte zu den Angeboten auf der Witzheldener Reisbreikirmes.

Auch Torwandschießen gehörte zu den Angeboten auf der Witzheldener Reisbreikirmes.

Ob das Fest nächstes Jahr erneut stattfindet, ist noch nicht ganz sicher.

Die Schlange am Stand des Frauentreffs ist ordentlich, zumindest für diese „Kirmes in kleinster Ausführung“, wie Organisator Rolf Schneider sie nennt. Ein halbes Dutzend Menschen steht am Sonntagnachmittag an, um sich eine Portion Reisbrei oder eine Waffel abzuholen. Oder eben beides. Denn sowohl der „stiewe Ries“ als auch die Waffel gehören zur traditionellen Bergischen Kaffeetafel. In Witzhelden trafen sich am Wochenende nach 18 Jahren wieder Menschen auf der Reisbreikirmes. Und die Organisatoren sind zufrieden.

Der Förderverein Alter Wasserturm Witzhelden hofft, dass beim Erlös der Reisbreikirmes etwas hängenbleibt, um am historischen Turm zu arbeiten.

Der Förderverein Alter Wasserturm Witzhelden hofft, dass beim Erlös der Reisbreikirmes etwas hängenbleibt, um am historischen Turm zu arbeiten.

Die Reisbreikirmes gehörte in früheren Jahrzehnten zum Dorfleben fest dazu, in Witzhelden immer am dritten Juliwochenende. Das habe wohl mit dem Arbeitsrhythmus der Bauern und dem Kirchenkalender zusammengehangen, glaubt Rolf Schneider. Schneider ist Vorsitzender des Wasservereins und Mitglied im Verkehrs- und Verschönerungsvereins, zwei der Vereine, die sich an der Neuauflage der Reisbreikirmes beteiligt haben. Ebenfalls dabei waren der Frauenchor Metzholz, die Freiwillige Feuerwehr, der Arbeitskreis Erntedankfest, der Kirchbauverein und der Sieferhof, der MGV Herscheid, der Frauentreff der evangelischen Kirchengemeinde, die Kreissparkasse und die Boulegemeinschaft.

Den Reisbrei, der kein herkömmlicher Milchreis, sondern Langkornreis ist, den es damals in allen Gaststätten gab und der traditionell mit Zimt und Zucker auf einem „Platz“ (Stutenbrot) verstrichen gehört, gibt es inzwischen auch wieder auf dem Erntedankfest in Witzhelden. Die Idee, die alte Tradition wieder aufleben zu lassen, hatten die Organisatoren laut Schneider, als man im vergangenen Jahr am Wasserturm die Geburtstage des Wasser- und des Fördervereins Wasserturm feierten. Die bisherigen Standorte waren der Marktplatz „und bis 2006 der Parkplatz der früheren Alten Post.

Das Fest fand bis 2006 auf dem Parkplatz der Alten Post statt.

Das Fest fand bis 2006 auf dem Parkplatz der Alten Post statt.

Am Wochenende konnte Schneider überwiegend Witzheldener auf dem Festplatz ausmachen. Sie konnten nicht nur Reisbrei essen und Wein trinken, jeweils abends gab es Livemusik. Für Kinder war eine Torwand aufgebaut, Eierlaufen gehörte ebenfalls zu den Angeboten – und Kindertatoos.

Sonntags war mehr los als samstags, sagte Schneider. Das führte er vor allem auf die Hitze zurück. Trotzdem war er zufrieden. Auch, weil es eben nicht nur Leute aus Witzhelden waren, die zur Reisbreikirmes gekommen waren, sondern auch Gäste von außerhalb. Weil das Fest so gut angenommen wurde, wollen die Beteiligten auch im nächsten Jahr wieder die Reisbreikirmes organisieren. Aber wer genau das übernehmen soll, ist noch nicht klar.

„Ich wollte mich eigentlich zurückziehen“, sagt Schneider. Er hofft, dass jemand anderes aus der Dorfgemeinschaft die Organisation federführend übernimmt, ähnlich wie es zuletzt auf dem Erntedankfest gelungen ist. Das werde man nun in den kommenden Monaten besprechen.