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PCB-BelastungWo soll die neue Sekundarschule in Leichlingen gebaut werden?

Lesezeit 3 Minuten
Die Sekundarschule in Leichlingen

Die Sekundarschule in Leichlingen kann nicht saniert werden. Über den Standort für einen Neubau wurde noch nicht entschieden.

Im November 2024 hatte der Rat beschlossen, die Schule, die bislang im Schulzentrum beheimatet ist, neu zu bauen.

Die Mitglieder des Leichlinger Stadtrats haben eine Entscheidung über den Standort der neu zu bauenden Sekundarschule vertagt. Möglicherweise soll ein Sonderausschuss gegründet werden, der den Neubau begleitet. Zunächst, so führte Grünen-Fraktionschef Wolfgang Müller-Breuer aus, solle das im Infrastruktur-, Mobilitäts- und Betriebsausschuss und dann im Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur beraten werden: „Wir finden es sinnvoll, dass ein Sonderausschuss so ein großes Projekt begleitet.“ Ein solches Gremium hatte es auch schon mal gegeben, als es um den Mensabau am Schulzentrum ging.

Hintergrund des vertagten Tagesordnungspunkts ist die erhöhte PCB-Belastung, die 2022 im Schulzentrum festgestellt wurde. PCB steht für Polychlorierte Biphenylene, die sind ab einer bestimmten Konzentration gesundheitsgefährdend. Während sich herausgestellt hatte, dass in Gymnasium und Hauptschule die PCB-Richtlinien eingehalten werden können, hatte es für die Sekundarschule düster ausgesehen.

Leichlingen: Stadt präferiert anderen Standort

Nach verschiedenen Messungen, Prüfungen und Probesanierungen wurde im Laufe der Zeit klar, dass eine Sanierung der Schule kaum möglich ist. Deshalb beschloss der Stadtrat im November 2024 einen Neubau der Leichlinger Sekundarschule.

Zunächst hatte die Stadt zwei Varianten für ein Gebäude Am Hammer vorgestellt. Variante A über eine konventionelle Vergabe hätte rund 60 Millionen Euro gekostet, der Neubau wäre dann laut Verwaltung Ende 2028 fertig. Variante B wäre die Vergabe an einen Totalunternehmer, das wäre rund vier Millionen Euro günstiger, und der Neubau wäre schon im Juni 2028 fertig.

Auf Vorschlag der SPD kam zuletzt eine Variante C ins Gespräch: der Neubau der Sekundarschule an einem anderen Standort. Die Sozialdemokraten könnten sich vorstellen, die Schule Am Eicherhoffeld zu bauen. Das ist auch im Sinne der Verwaltung.

Im Ergebnis ist ein Neubau der Sekundarschule als Variante C die wirtschaftlichste Variante.
Stellungnahme der Stadt Leichlingen

Denn laut Verwaltungsvorlage ist diese Variante am günstigsten: „Im Ergebnis der vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnung ist ein Neubau der Sekundarschule als Variante C – Neubau ‚Am Eicherhoffeld‘ in Verbindung mit der Vergabe an einen Totalunternehmer die wirtschaftlichste Variante.“ Etwa drei Millionen Euro weniger würde der Neubau nach Darstellung der Verwaltung dort kosten.

Während SPD und Verwaltung also diese Variante bevorzugen, gibt es in der Jamaika-Koalition offenbar noch keine Einigkeit darüber. Wolfgang Müller-Breuer sagte, man wolle auch die Schülerschaft und Lehrkräfte einbeziehen. Und: Die Sitzungen zu dem Thema sollen auf jeden Fall noch im März stattfinden, meint er.

Wie Stephan Bergmann vom Zentralen Gebäudemanagement mitteilt, verliere man durch diese Vertagung etwas Zeit. Hätte man die Vorlage beschlossen, wäre das der Auftrag an die Verwaltung gewesen, Variante C, also den Neubau im Eicherhoffeld, „als Gesamtvergabe weiterzuverfolgen und umzusetzen“.

Konkret heißt das, dass Bergmann in der Ausschreibung für den Projektsteuerer weniger klar formulieren kann. Schließlich müssten dann beide möglichen Standorte noch im Ausschreibungstext berücksichtigt werden. „Flexibler und variabler“ müsse er also ausschreiben, so der städtische Gebäudemanager.

Bürgermeister Frank Steffes sagte, nur der Rat könne den gewünschten Sonderausschuss einberufen. Eine entsprechende Sitzung soll seinen Vorstellungen nach noch vor Ostern sein.