Das Konzert-Wochenende wurde trotz erschwerter Bedingungen bei tollem Wetter ein großer Erfolg.
Leichlinger Grammo-FestivalVier Tage Rock im Stadtpark
Pfingstwochenende ist Grammo-Wochenende. Das Musikfestival ist für viele Leichlinger im Kalender inzwischen ein dick markiertes Event. Da hat es der Stimmung und dem Andrang keinen Abbruch getan, dass das Festival in diesem Jahr auf die etwas kleinere Wiese hinter dem Rathaus umgezogen ist.
„Hier trifft sich ganz Leichlingen. Gutes Wetter und Live-Musik, das ist immer gut“, sagte der 22-jährige Jan Horsthemke beim Auftakt des Festivals. Der Leichlinger hatte seine Freunde mit im Gepäck, darunter Jonas Würz. Auch er schätzt das jährliche Fest: „Zu einem Bierchen und Queen-Musik kommt man gerne.“
Bevor die Cover-Band „Queen May Rock“ am Freitag loslegte, tummelten sich hunderte Menschen bei freiem Eintritt im Park und lauschten den eher leiseren Tönen des Akustiktrios „Black Community“. Später heizte Lead-Sänger Michael Antony Austin die Masse an: „Bock auf Queen?“ Und ob! Der zweite Akt des Open-Air-Programms überzeugte durch seine energische Performance, Rock und eine persönliche Note. Musikalisch ging es durch die Jahrzehnte: Von „Killer Queen“ aus den 70ern bis zu „Under Pressure“ aus den 80ern grasten die Musiker die Hits der britischen Erfolgs-Band ab.
Genau das haben sich das Ehepaar Birgit und Stephan Freud aus Wuppertal erhofft. Sie reisten extra wegen der Band an, die sie bereits aus dem Internet kannten. Einziges Manko: Die Parkplatz-Situation. Darüber sah das Paar hinweg, denn so eine gute „Queen“-Cover-Band und Stimmung gebe es selten. Sie sind sich sicher: „Da gehen wir nochmal hin.“
Am Montag den Blues bekommen
„Die Feste werden immer gut angenommen. Es sind nette Leute hier und es ist immer gut besucht“, beschrieb Anwohnerin Gitte Poeschel den Andrang. Und auch das Wetter empfand sie als „traumhaft“ bei sonnig-warmen Abenden. Besonders freute sich die Leichlingerin auf einen Act: „Peter Nonn, den muss man hören. Ich bin ein großer Fan.“ Am Montag kamen sie und weitere Liebhaber des Blues auf ihre Kosten.
Von Rock und Blues bis Pop und Soul: Vier Tage brachten zwölf Acts Live-Musik in die Blütenstadt. Das Veranstalter-Geschwisterpaar Lea und Joshua Mers setzt dabei auf etablierte Headliner aus der Region. „UnArt“ am Samstag und „Triple Sec“ am Sonntag lockten mit etwa 2000 Besuchern die meisten Musik-Fans in den Stadtpark.
Im Vorfeld machte den Veranstaltern jedoch der neue Standort etwas Bauchschmerzen. Aufgrund der Baustelle im Stadtpark zog das Event auf den kleineren Teil des Parks auf die andere Seite der Montanusstraße. „Ich bin nach wie vor ein wenig aufgeregt. Es ist ein anderer Ort. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“, sagte Mers zum Auftakt. Das gilt für Veranstalter wie Besucher.
Erfolg trotz neuer Regeln
Neue Auflagen, Bäume, auf die es zu achten gilt, spärliche Zufahrt, keine quadratische Fläche - dennoch: Die Sorgen waren unbegründet. „Es ist schön klein und fein“, beschrieb Leverkusener Klaus Schmidt, der aus der Nachbarstadt mit Freunden mit Bus und Bahn anreiste, den Platz. Die Baumkronen, die den Trubel einrahmten, schufen eine gemütliche Atmosphäre, jedoch auf Kosten des ein oder anderen Sonnenstrahls.
Neben verschiedenen Musikern stellte am Pfingstsamstag und Sonntag unter anderem die Kindertanzgruppe der „Step Touch“-Tanzschule ihr Können unter Beweis begleitend von Jubel ihrer Familien und Freunde.
Seit 2009 bereichert das Grammo-Musik-Festival das kulturelle Leben der Stadt. Zum 15. Jubiläum konnten die Organisatoren nicht so groß auffahren wie gedacht, aufgrund der neuen, kleineren Location und der damit verbunden Ungewissheit. Das wird im kommenden Jahr im altbekannten und frisch umgebauten Stadtpark nachgeholt. Eine kölsche Band im Größenformat von „Kasalla“ soll auftreten.
In diesem Jahr nahmen sie den Geburtstag zum Anlass, um 300 T-Shirts mit dem Grammo-Logo bedrucken zu lassen, mit dem Ziel, die Einnahmen für die Reparatur des defekten Schulbusses der Martin-Buber-Schule in Leichlingen zu spenden. Der Verkauf lief weniger erfolgreich als erhofft, dennoch gehen der Erlös und ein Teil der privaten Einnahmen aus Getränkeverkauf an den Schulverein.
Die Veranstaltungen von Grammo-Events haben sich als feste Marke in der Stadt etabliert. Das Festival hat dies trotz neuer Bedingungen wieder einmal bewiesen.