Zum 1. Oktober will die Johann-Wilhelm-Wilms-Musikschule Leichlingen ihre Unterrichtsgebühren erhöhen.
Musikschule LeichlingenKlavier bleibt das beliebteste Instrument, Gebühren werden steigen
Nach mehr als sechs Jahren Preisstabilität sollen im Herbst dieses Jahres die Unterrichtsgebühren der städtischen Musikschule Leichlingen steigen. Die Entgelte sollen zum 1. Oktober 2023 erhöht werden. Für Erwachsene steigen sie nach der Kostenkalkulation um durchschnittlich 22 Prozent, für Kinder und Jugendliche um elf Prozent. Der Kulturausschuss hat den geplanten Tarifen in seiner jüngsten Sitzung bereits einstimmig zugestimmt. Der Rat muss die neuen Preise noch beschließen, wenn er sich am 6. Juni zur nächsten Sitzung trifft.
Die Gebührenerhöhungen sind erforderlich, weil im Laufe der Zeit die Honorare der Lehrkräfte erhöht wurden, Festeinstellungen erfolgt, Lizenzgebühren für Notenkopien nötig und die Kosten durch die Energiepreis-Entwicklung und Inflation gestiegen sind. Sie sollen etwa 25.000 Euro mehr an Einnahmen bewirken und den Zuschussbedarf aus dem Stadtetat entsprechend mindern.
Gebühren liegen im Mittelfeld
Mit der neuen Tabelle werden die Tarife zudem erstmals altersabhängig gestaffelt. Laut einem Vergleich, den die Musikschule mit umliegenden Städten angestellt hat, bewegen sich die künftigen Preise im Mittelfeld ähnlicher Einrichtungen. Auch andernorts sähen sich die Kolleginnen und Kollegen aktuell gezwungen, erhöhte Kosten an die Schülerschaft weiterzugeben. In Solingen, Hilden und Bergisch Gladbach ist der Unterricht nach einer Umfrage der Stadt teurer als künftig in Leichlingen, in Leverkusen, Langenfeld und Burscheid etwas billiger.
Die Monatsgebühren für den typischen 30-minütigen Einzelunterricht steigt künftig von 63 auf 66 Euro für Kinder und auf 75,90 für Erwachsene, bei 45 Minuten von 93,50 auf 98 bzw. 112,70 Euro. Eltern-Kind-Kurse verteuern sich leicht von 17,65 auf 20 Euro. In der Zweier- oder Dreier-Gruppe wird der Instrumentalunterricht nur für Erwachsene teurer, von 49 auf 56,35 bzw. von 38 auf 43,70 Euro. Ein Leihinstrument kostet künftig im ersten Jahr 15 statt zehn Euro.
Abwärtstrend ist gestoppt
Die „Johann-Wilhelm-Wilms-Musikschule“ hofft, dass die Gebührenerhöhung dem 2022 verspürten Aufschwung nicht schadet. „Der Abwärtstrend der letzten Jahre bei den Schülerzahlen konnte umgekehrt werden“, heißt es im jetzt vorgelegten Jahresbericht des neuen Leiters Maximilian Zelzner. Er zählt 1386 Schülerinnen und Schüler, fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Die jährlichen Unterrichtsstunden (11.537) sind etwa gleich geblieben, die Zahl der Lehrkräfte ist hingegen von 42 auf 33 gesunken. Die Hitliste der beliebtesten Instrumente führt mit den meisten Belegungen das Klavier an (114), gefolgt von Gitarre (94), Saxophon (52), Querflöte (40) und Schlagzeug (35).
Noch stärker waren allerdings die Musikalische Früherziehung (150) und die Tanzgruppen (140) besucht. Das Spektrum reicht bis zu Gospelchor, Rockbands, Big Band und Perkussion-Ensemble. Aufgegeben werden mussten 2022 mangels Nachfrage der Unterricht an Fagott und E-Bass und auch das Orchester.
An 19 Konzerten und Aufführungen wirkten 487 Schülerinnen und Schüler mit und wurden rund 3600 Besucherinnen und Besucher verzeichnet. Kooperationen pflegt die Wilms-Musikschule mit zahlreichen örtlichen Kindertagesstätten und Schulen, mit dem Jugendzentrum ebenso wie mit dem Altenzentrum Hasensprungmühle.