Neubau der Kita am BüscherhofFür 82 Kinder werden 14 Bäume gefällt
- Die Stadtverwaltung bedauert die Fällungen, die unvermeidlich seien.
- Der Parkplatz am Wilhelm-Gödderts-Weg ist ab sofort gesperrt.
- Als Ersatz sollen 23 neue Bäume im Stadtzentrum gepflanzt werden.
Leichlingen – Am Montag beginnt der Bau der neuen Kindertagesstätte neben der Grundschule Büscherhof. Eltern können sich freuen, dass für die 140 unversorgten Kinder, die derzeit auf der Warteliste des Jugendamtes stehen, 82 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Ende 2021 sollen die vier Gruppen der in Trägerschaft der Diakonissen-Stiftung betriebenen Kita „Blütenzwerge“ einziehen können.
Stadt informiert über die Fällungen
Aber die Freude über den Baubeginn und die dringend benötigten Hortplätze dürfte durch den Krach von Motorsägen getrübt werden. Denn die Arbeiten beginnen am Montag mit Baumfällungen. Und die sind – vor allem in der Blütenstadt und seit den Protesten für den Klimaschutz – extrem unpopulär. Insgesamt 14 Bäume müssen auf dem bereits eingezäunten Baugelände zwischen der Schule und dem Wilhelm-Gödderts-Weg gerodet werden. Ein großer Verlust. Und deshalb informierte die Stadtverwaltung am Freitag in einer Pressekonferenz auch über den massiven Eingriff. Er sei nicht zu vermeiden, weil Platz für den mehr als 800 Quadratmeter großen, eingeschossigen Neubau mit begrüntem Dach geschaffen werden müsse.
82 Plätze für „Blütenzwerge“
Die Kindertagesstätte Am Büscherhof 15a wird „Blütenzwerge“ heißen. Bauherr und Träger der neuen Einrichtung ist die gemeinnützige Bethanien Diakonissen-Stiftung. Die evangelisch-freikirchliche Organisation betreibt bundesweit bereits acht Krankenhäuser, 20 Pflegeheime, eine Fachklinik, fünf Seniorenresidenzen, zehn Kitas und sechs Jugendzentren.
In der neuen Leichlinger Kita wird es vier Gruppen mit 82 Plätzen geben – 18 U-3-Plätze für Kinder ab zwei Jahren und 64 Ü 3. Das 1900 Quadratmeter große Baugrundstück hat die Stadt der Stiftung auf Erbpachtbasis überlassen. Die Fertigstellung ist für November 2021 geplant. Das Land NRW fördert den Bau mit 2,2 Millionen Euro. (hgb)
Nicht alle, aber „eine Menge Bäume müssen leider weg“, bedauerte Bürgermeister Frank Steffes. Die Stadt habe keine freien Flächen, auf denen gebaut werden könne. Es werde mannigfach Ersatz geschaffen. Geopfert werden der Kinderbetreuung acht Buchen, drei Obstbäume, eine Linde, ein Ahorn und ein Tulpenbaum. Sie haben Kronendurchmesser von drei bis 18 Meter. Als Ersatz sollen 23 neue Bäume und 30 Meter Hainbuchen-Hecken gepflanzt werden. Bauhof-Leiter Andreas Pöppel hat dafür außer dem Kita-Gelände elf Standorte im Zentrum, klimaresistente und robuste heimische Sorten ausgewählt.
23 neue Bäume und 30 Meter Hecken
Ahorn und Ginkgo, Erlen, Kornelkirschen und andere Gehölze sollen unter anderem am Spielplatz Wallgraben, auf Grünflächen und Beeten Am Kloster, In der Meffert und am Friedrich-Ueberweg-Platz sowie an der Schule Kirchstraße gesetzt werden. Das koste rund 30000 Euro und sei keine Auflage, sondern basiere auf einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Verwaltung zum Erhalt des Grüns auf städtischen Grundstücken, erläuterten Steffes und Pöppel. Die ersten Bäume sollen noch im Herbst gesetzt werden.
Träger vergibt die Plätze
Die Kita am Büscherhof ist die erste von vier geplanten Neubauten. Acht weitere Gruppen sollen an der Uferstraße und in der Balker Aue entstehen. Zudem will die „Flohkiste“ eine vierte Gruppe anbauen. Fünf Notgruppen federn momentan die übergroße Nachfrage ab.
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Über die Vergabe der Plätze für die „Blütenzwerge“ entscheidet nicht die Verwaltung, sondern der Träger, in Abstimmung mit dem Jugendamt. Die Anmeldung läuft über das städtische Portal „Little Bird“, wo die 82 neuen Plätze aber noch nicht freigeschaltet sind.