RestaurantLandhaus Lorenzet hat geschlossen
Witzhelden – Eines der bekanntesten und traditionsreichsten Restaurants Leichlingens hat den Betrieb eingestellt: Das Landhaus Lorenzet in Neuenhof, an der Landesstraße 294 zwischen Hilgen und Witzhelden, ist seit Sonntagabend geschlossen. Gastronom Martin Lorenzet, der bereits seit Jahren mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hatte, musste vor der schlechten Wirtschaftslage kapitulieren und hat sein renommiertes Gasthaus, in dem schon oft Heidi Klum gefeiert hat, nach fast 40 Jahren geschlossen.
Der Abschied ist ihm sehr schwer gefallen: "Am Sonntagabend sind Tränen geflossen", sagte Lorenzet dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Aber die Entscheidung ist endgültig. Der 68-Jährige will sich in den Ruhestand zurückziehen. Auf der Homepage seines Betriebs hat er geschrieben, dass ihn "ein massiver Wasserschaden" zur Aufgabe gezwungen habe. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Das Restaurant lief immer schlechter. Fünf Angestellten in Küche und Service ist gekündigt worden. Und ihnen gegenüber hat Lorenzet die Entlassung damit begründet, dass er Insolvenz anmelden müsse. Er habe dies persönlich nicht getan, versicherte der Geschäftsführer und Eigentümer am Freitag auf Anfrage. Aber dass es die zu schlechte Ertragslage war, die ihn dazu gezwungen hat, früher als geplant aufzugeben, verhehlt er nicht. "Auf dem Land geht alles platt", bedauert er den Niedergang der gehobenen Gastronomie. In den bergischen Ausflugslokalen und in abgelegenen Restaurants in den Tälern habe die Krise angefangen und mittlerweile die gesamte Branche erfasst. Außer Fast-Food-Lokalen und italienischen Restaurants mit Pizzakarte laufe nichts mehr. Den Ruhetag am Montag habe er vor Monaten bereits auf den Dienstag erweitert, um Kosten zu senken, aber auch das habe die Lage nicht verbessert.
1974 hatte der Burscheider sein Landhaus Lorenzet im 1900 errichteten Fachwerk-Gasthaus eröffnet. Jetzt bietet er es zum Verkauf an. Obwohl es nicht unter Denkmalschutz steht und im Hinterland ein neues Wohnbaugebiet entsteht, verspricht Martin Lorenzet, dass der markante Altbau nicht abgebrochen werden soll.