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Spritzen gegen CoronaLehrkräfte und Erzieher im Akkord geimpft

Lesezeit 3 Minuten

In einer von fünf Impfstraßen erhielt Caridad Quispe de Mergard von Tina Herrmanns-Gerlach und Dr. Hartmut Jürgensen ihre Impfdosis verabreicht.

Leichlingen/Burscheid – Es kann auch schnell gehen mit den Corona-Schutzimpfungen – vorausgesetzt der Impfstoff ist verfügbar. Zwar ist das Impfzentrum des Rheinisch-Bergischen Kreis im Bergisch Gladbacher Einkaufszentrum weit entfernt, doch in Leichlingen und Burscheid wurde an diesem Samstag auch am Ort geimpft, und das im Akkord.

Die Landesregierung hatte mit ihrer aktuellen Corona-Schutzverordnung vom 8. März den Weg dafür freigemacht, indem sie Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Hausmeister und Sekretärinnen sowie sonstige Personen, die in Schulen und Kindergärten arbeiten in die Impfpriorität 2 eingeordnet hatte, was diesem Personenkreis eine sofortige Erstimpfung bescherte.

Corona aktuell

Die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus ist weiter gestiegen. Für Leichlingen vermeldete der Kreis am Samstag 15 neue Fälle, am Sonntag noch einmal vier. In Burscheid kamen fünf neue Fälle hinzu. Im gesamten Kreisgebiet waren es 71 neue Infektionen. Die vielen neue Fälle in Leichlingen sollen durch die Ausbreitung der infektiöseren britischen Virus-Variante in familiären Strukturen verursacht sein.

Die 7-Tage-Inzidenz für Rhein-Berg liegt aktuell bei 65,7. In Leichlingen ist sie doppelt so hoch. Mit Stand Sonntagmorgen sind 458 Personen aktuell infiziert, davon 80 in Leichlingen und 28 in Burscheid.

In Quarantäne befinden sich 912 Personen, davon 232 in Bergisch Gladbach, 60 in Burscheid, 49 in Kürten, 196 in Leichlingen, 71 in Odenthal, 88 in Overath, 52 in Rösrath und 164 in Wermelskirchen. (ger)

Dr. Hans-Christian Meyer, Leitender Impfarzt des Rheinisch-Bergischen Kreises, hatte die Blitzaktion mit den Kommunen und den niedergelassenen Ärzten samt ihren Hilfskräften am Ort organisiert. Und so klappte es wie am Schnürchen. Die Betroffenen waren von den Leitungskräften ihrer Einrichtungen informiert worden und konnten sich mit einer Arbeitgeberbescheinigung als impfberechtigt ausweisen. Die Mediziner hatten es mit den Einsatzkräften aus den Stadtverwaltungen professionell vorbereitet.

Im Burscheider Jugendzentrum Megafon waren zur Impfaktion für die in Burscheid Beschäftigten vier Impfstraßen eingerichtet worden, die eine schnelle Abwicklung sicherstellten.

So konnten am Samstagvormittag rund 350 in Burscheid beschäftigte Personen im Kinder- und Jugendzentrum Megafon an der Montanusstraße nach einem genauen Zeitplan und in vier Impfstraßen mit dem Wirkstoff des Herstellers Astrazeneca geimpft werden. In Leichlingen kamen rund 650 am Ort Beschäftigte zwischen 13 und 17 Uhr im Jugendzentrum in der Balker Aue an die Reihe. Hier waren fünf Teams parallel im Einsatz, um den Impfstoff zügig zu verabreichen.

Dr. Hartmut Jürgensen war einer von fünf Ärzten, die am Samstag bei der Impfaktion für die Beschäftigten in Schulen und Kitas in Leichlingen im Einsatz war.

Etwa zwei Dutzend Berechtigte sollen dem Vernehmen nach in Leichlingen das Impfangebot ausgeschlagen haben. Die große Mehrzahl war jedoch heilfroh, diesen Schutz zu bekommen, zumal der Inzidenzwert in Leichlingen gerade in den letzten Tagen hochgeschnellt war, wozu unter anderem die Kindertagesstätte Förstchen beigetragen hatte.

Bürgermeister half mit

In Leichlingen war Bürgermeister Frank Steffes während der ganzen Zeit mit im Einsatz, nahm Fiebermessungen am Eingang vor und glich Listen mit ab. Für ihn war diese Impfaktion „ein ganz wichtiger Schritt gegen die Verbreitung des Virus“, zu dem die beteiligten Leichlinger Ärzte eine tollen Beitrag leisteten. In Burscheid bedankte sich Bürgermeister Stefan Caplan beim Kreis, Impfarzt Meyer und den drei weiteren beteiligten Ärzten aus Burscheid.

Im Leichlinger Jugendzentrum kam niemand an Bürgermeister Frank Steffes (links)vorbei, ehe dieser nicht die Körpertemperatur am Eingang gemessen hatte.

Zwar ist der Impfstoff von Astrazeneca dafür bekannt, dass viele Geimpfte kurzfristig und vorübergehend heftige grippeähnliche Symptome aufweisen. Doch bezeuge gerade dies, so bekräftigen die impfenden Ärzte, dass die gewünschte körperliche Reaktion auch wirklich einsetze.