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Platanen am Stadtpark eingezäuntTaxis parken in Leichlingen jetzt an der Kirchstraße

Lesezeit 3 Minuten
Montanusstraße

Die Taxis sind weg, die Platanen dürfen ab Oktober gefällt werden.

Leichlingen – Die Bauzäune sind erweitert worden. Die Wege im alten Stadtpark können jetzt gar nicht mehr benutzt werden. Auf dem Rasen treffen weitere Baumaschinen und Fahrzeuge ein. Auch der Taxistand an der Montanusstraße ist nun gesperrt und vergittert – ein untrügliches Zeichen, dass die Fällung der dort stehenden Platanen naht.

Für die Zeit der Bauarbeiten im ersten Abschnitt zwischen Busbahnhof und Neukirchener Straße, die ein Jahr dauern werden, ist der Taxen-Stand an die untere Kirchstraße verlegt worden.

Taxistand

An der Kirchstraße herrscht jetzt Parkverbot - außer für sechs Taxis.

Die bisher mit Gebühren-Automat bewirtschaftete Parkreihe vor dem Blumenpavillon kann von Autofahrern ab sofort nicht mehr benutzt werden. Die Stadtverwaltung hat den kompletten Streifen für die Allgemeinheit gesperrt und dort mit Schildern sechs Stellplätze für Taxen ausgewiesen.

Platanen sorgen für Empörung

In den sozialen Netzwerken türmt sich derweil eine neue Welle der Empörung über die beschlossene Beseitigung der Platanen auf. Sie werden wie berichtet für die Umgestaltung der Grünanlage geopfert und durch Neuanpflanzungen klimaresistenter Baumarten ersetzt. Insgesamt 29 Bäume aus dem Bestand, alte Zierkirschen und 19 Platanen, werden gefällt, dafür werden 46 blühende neue Exemplare gepflanzt.

Stadtpark Gitter

Die Fußwege im alten Stadtpark am Busbahnhof sind jetzt komplett gesperrt.

Dass die Platanen, die in diesem Jahr vital ausgeschlagen sind und in saftigem Grün standen, so altersschwach und krank sind, dass sie „die nächsten zehn bis 15 Jahre mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben“ würden, wie die Stadtverwaltung untersucht hat, bezweifeln etliche Umweltschützer weiterhin. Auch kurz vor dem ersten Spatenstich wird wieder der Erhalt der Platanen gefordert.

Promenade unter neuen Bäumen

Aber der vom Rat längst beschlossene Umbau der Stadtparks sieht auch die Einbeziehung dieses Platzes vor, auf dem in früheren Zeiten der Leichlinger Wochenmarkt war. Hier haben die Landschaftsplaner eine autofreie Promenade unter Bäumen vorgesehen. Die Motorsägen werden wahrscheinlich erst in den nächsten Wochen angeworfen. Wann genau, weiß auch Bürgermeister Frank Steffes nicht: „Das liegt in der Disposition des mit den Arbeiten beauftragten Gartenbauunternehmens“, sagte der Verwaltungschef am Dienstag auf Anfrage. Vor kommenden Montag aber wird da sicher nichts passieren, denn bis Ende September dauert die Schutzzeit für brütende Vögel, in der Rodungen nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten sind.

Stadtpark Planung

Die Neuplanung: Baum­rei­hen und Festwiese im alten Park (links), Spiel­plätze und ver­schlun­gene Wege im neuen am Rathaus.

Auf die aktuell vor allem in Facebook-Foren wieder laut werdende Kritik zu reagieren, ist Steffes allmählich müde. Briefe und Anfragen, die ihn erreichen, will er beantworten. Aber an der Faktenlage hat sich seit dem Ratsbeschluss im Frühjahr nichts geändert, das Vorhaben ist mehrfach vorgestellt und die Argumente sind immer wieder ausgetauscht worden. „Einige haben aber immer noch nicht mitbekommen, was geplant ist, und sind jetzt erstaunt, was geschieht“, wundert sich Steffes.

Informations-Kampagne

Er kündigt an, dass zur Information der Bevölkerung am Bauzaun große Transparente aufgestellt werden (Leinwände ähnlich jenen aus der Corona-Kampagne), auf denen Bilder der künftigen Parks zu sehen und Erläuterungen zu lesen sein werden. Die Verwaltung hofft, dass dies mehr Verständnis für die Modernisierung der Innenstadt weckt, die neue Spielplätze und eine multifunktionale Veranstaltungsfläche für Feste und Freizeit im Grünen bekommt. Hier soll künftig auch der Obstmarkt abgehalten werden und das Karnevalszelt stehen.

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Die Erdarbeiten werden wie berichtet mit dem Auskoffern der Grube für den Einbau einer 65.000 Liter fassenden Regenwasser-Zisterne beginnen. Sie entlastet das Kanalnetz, puffert Starkregen ab und stellt Gießwasser für den städtischen Bauhof bereit. Die Modernisierung beider Parks kostet 2,3 Millionen Euro, von denen 1,5 Millionen durch Fördermittel abgedeckt sind. Im Herbst 2023 soll der Umbau des neuen Stadtparks am Rathaus beginnen, der bis zum Sommer 2024 dauern wird.