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Street-Art von „Tank“ in LeichlingenGraffiti-Künstler Eike Conzen setzt Zeichen für Natur und Nachhaltigkeit

Lesezeit 3 Minuten
Der Leichlinger Künstler Eike Conzen alias Tank sprayt sein Bild an die Hausfassade eines ökologisch sanierten Fachwerkhauses.

Der Leichlinger Künstler Eike Conzen hat eine riesige Schablone für die Kreation seines Kunstwerks angebracht.

Für ein haushohes Wandgemälde kehrt Graffiti-Künstler Eike Conzen in seine Heimatstadt zurück. Fertig wird das Bild erst am Dienstag, doch vorab veröffentlicht er seinen Entwurf.

Wasser, Wald und Wildnis. Ohne diese drei sieht es sehr schlecht aus für das Überleben der Menschheit. Das wissen nicht nur der Weltklimarat IPCC, sondern auch der in Leichlingen geborene Künstler Eike Conzen und der Leichlinger Zimmerermeister Gerd Ribbeck.

Die beiden haben sich zusammengetan, um an der Mittelstraße ein Zeichen für die ganze Stadt und darüber hinaus zu setzen. Die Firma von Ribbecks Sohn macht dort seit knapp einem Jahr aus einem Fachwerkbau ein energieeffizientes Massivholzhaus.

Die Idee, ein haushohes Bild an der Fassade anzubringen, kam Ribbeck in einer frühen Phase des Sanierungsprojekts. „Ich habe dann durch Zufall Eikes Mutter getroffen, als er gerade wieder in der Stadt war. Und dann war mir klar, dass ich das Gespräch mit ihm suchen will“, sagt Ribbeck.

Ein Entwurf des fertigen Bildes vom Leichlinger Künstler Tank. Das Bild wird ab Dienstag, 11. Juli zu sehen sein.

Der Entwurf des fertigen Bildes vom Leichlinger Künstler Tank. Das Bild wird ab Dienstag, 11. Juli, zu sehen sein.

Conzen, der eigentlich „Tank“ genannt wird, wohnt seit 2016 in Berlin und kreiert dort riesengroße Graffitti-Kunstwerke für riesengroße Konzerne. Amazon, Apple, Dior, Warner Brothers – seine Referenzen lassen sich sehen. Während der Corona-Pandemie bemalte er auch eine Fassade auf der Venloer Straße in Köln für den Streaming-Anbieter Netflix mit dem Charakter „Nairobi“ aus der Serie „Haus des Geldes“.

Als Street-Art-Künstler selbstständig zu sein, das konnte ihm nur in Berlin gelingen. „Im Bergischen Land fehlt das Interesse und auch die Offenheit dafür. Die Stadt und Hausbesitzer kommen einem da nicht sonderlich entgegen“, sagt Tank. Sein neues Werk in der Mittelstraße sei daher nicht auf Promotion ausgelegt. Sponsoren für die „mindestens vierstelligen“ Kosten ließen sich nicht finden, daher finanziere er alles selbst.

Seit Freitag, ist Tank also nun am sprayen und gestalten. Er hat eine gigantische Schablone angebracht und arbeitet sich durch ein Baugerüst immer weiter an seinem Kunstwerk vor. Fertig werden soll der Frauenkopf mit Wald-, Wasser- & und Wildnis-Fülleffekt am kommenden Dienstag, 11. Juli.

„Wir wollen hiermit etwas Schönes für Leichlingen machen, wo alle kurz stehenbleiben und innehalten können. Einfach etwas Neues und Ruhiges nach Hochwasser und Corona“, sagt Tank. Es soll „träumerisch“ sein und „damit auch zum Bergischen passen“.

Auf 250 Großfassaden, alle etwa 200 Quadratmeter groß, hat Tank bisher seine Kunst aufgetragen. Dieses spezielle Bild in Leichlingen soll neben dem Natur-geprägten Motiv auch in Kombination mit dem Gebäude symbolträchtig sein. Ribbeck sagt: „Es ist wichtig, dass wir positive Signale senden. Das Massivholzhaus besteht aus einem nachhaltigen Baustoff. Wir wollen mit dem Haus und Tanks Kunst zeigen, wie wichtig die Natur für uns Menschen ist. Und dass wir nachhaltiger bauen, wohnen und leben müssen.“