Schüsse in LeichlingenWilderer töten trächtige Hirschkuh in Altenhof
Leichlingen – Ein schrecklicher Anblick bot sich Willi Heimes, als er am Montagmittag die Tiere in seinen beiden Wildgehegen in der Leichlinger Ortschaft Altenhof füttern wollte: Ein getöteter Hirsch lag, von Wilderern ausgeschlachtet, im Gebüsch hinter einer Bank neben der Weide. Ein zweites Tier war verletzt. Ein weiterer Hirsch fehlt in seiner Herde.
Den Zaun des Gatters haben die unbekannten Täter nachts beschädigt, um in das Gehege einzudringen und ihre Beute abzutransportieren. Dafür müssen sie ein Fahrzeug auf dem Wirtschaftsweg am Waldrand benutzt haben. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen.
Wanderer erfreuen sich an der Hobbyzucht
Seit 40 Jahren hält Heimes Rotwild auf seinem abgeschiedenen Gelände oberhalb von Nesselrath als Hobby. Wanderer erfreuen sich stets an dem Anblick der 35 bis 38 Tiere. Einen solchen Vorfall mit Wilderern hat der über die Tat entsetzte Leichlinger in dieser Zeit noch nie erlebt.
In der Nacht zuvor, am Montagmorgen gegen 2 Uhr, hatte er draußen ein Fahrzeug und mehrere Knallgeräusche gehört. Sich dabei aber nichts Schlimmes gedacht, sondern angenommen, dass jemand übrig gebliebenes Silvesterfeuerwerk gezündet habe. Tatsächlich waren es wohl Schüsse, mit denen ein trächtiges Muttertier getötet und vermutlich auf weitere Tiere geschossen worden ist.
Ein weiterer Hirsch fehlt
Als er am Mittag seine Gehege betrat, fand er zunächst den verletzten Hirsch. Wanderer machten ihn dann darauf aufmerksam, dass der Kadaver eines weiteren Tiers, das ausgeschlachtet worden ist, außerhalb des Gatters lag. Heimes vermutet, dass Füchse über das tote Tier hergefallen sind und sich die Eingeweide geholt haben. Bei Überprüfung des zweiten Gatters bemerkte der Besitzer zudem, dass ein weiterer Hirsch fehlt.
Die Polizei hat eine Strafanzeige wegen mehrerer Delikte wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, besonders schwerer Fall des Diebstahls und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen. Sie stellte am Tatort eine Schlinge sicher, mit der die Wilderer ein Tier offenbar an den Beinen von der Weide geschleppt haben.
Im Zusammenhang mit der Tat könnte eine verdächtige Beobachtung stehen, die Angehörige der Familie bereits vor zwei Wochen gemacht haben: Nachts um 3 Uhr kamen ihnen in der Ortschaft zwei Männer mit Gewehren entgegen, von denen einer das Gesicht maskiert hatte und der andere mit einer Taschenlampe leuchtete. Dass es Jäger waren, glaubt Heimes angesichts der Vermummung und der Uhrzeit nicht. Möglicherweise handelte es sich bei ihnen um Wilderer, die die Gegend ausgekundschaftet haben.
Anwohner und andere Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Vorfällen geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02202/2050 bei der Polizei zu melden.