Durch die Nähe zum EM-Austragungsort Köln bahnt sich für Hoteliers in Leverkusen ein gutes Geschäft an.
Fast 300 Euro pro NachtSo teuer sind Hotelzimmer in Leverkusen zu EM-Spielen in Köln
Zur Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) wird das Kölner Rhein-Energie-Stadion zum Austragungsort von insgesamt fünf EM-Partien. 46.922 Menschen finden Platz im Heimstadion des 1. FC Köln. Menschen, die aus ganz Europa angereist kommen und nicht alle im Kölner Stadtgebiet übernachten können.
Mit der direkten Angrenzung an Köln scheint sich für Hotelbetriebe in Leverkusen ein gutes Geschäft anzubahnen. Das zeigt eine Auswertung des „Kölner Stadt-Anzeiger“ der Hotelpreise in Leverkusen zum Zeitraum der EM-Spiele, die in Köln ausgetragen werden. Hierzu wurden die Übernachtungspreise aus Daten des Webportals „booking.com“ als Basis verwendet.
Ausgewertet wurden die Preise aller gelisteten und verfügbaren Hotels in Leverkusen im Zeitraum, in dem die Europameisterschaft stattfindet.
EM-Spiele 2024 in Köln: Hotelzimmer in Leverkusen nicht mehr alle verfügbar
Insgesamt 13 Leverkusener Hotels bieten vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 Zimmer an, an einigen Tagen sind manche Unterkünfte jedoch schon gar nicht mehr verfügbar. In der folgenden Grafik angegeben ist der durchschnittliche Preis für eine Übernachtung in einem Hotelzimmer für zwei Personen.
Wie die Darstellung zeigt, ist der durchschnittliche Übernachtungspreis am Tag der Austragung eines EM-Spiels in Köln höher als an anderen Tagen. Das Spiel Belgien gegen Rumänien am 22. Juni treibt den durchschnittlichen Hotelpreis auf einen Höchstwert von 278,63 Euro. Im Januar dieses Jahres waren es noch 273,65 Euro. Damit einher geht aber vermutlich auch, dass die Hotelpreise am Wochenende in der Regel höher ausfallen als unter der Woche.
EM 2024: Schottland gegen Schweiz lockt viele Fans nach Köln
Der zweithöchste Wert (263,60 Euro) fällt nicht auf einen Spieltag, sondern auf den Tag vor dem Gruppe-A-Spiel Schottland gegen Schweiz am 19. Juni. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Hoteliers davon ausgehen, dass nicht alle Fans am Spieltag selber, sondern auch bereits am Tag vorher anreisen und übernachten möchten.
Allgemein fällt der durchschnittliche Preis für eine Übernachtung vor einem Spieltag höher aus als an anderen Tagen, der auf das Spiel folgende Tag im Vergleich aber niedriger. Denkbar ist, dass viele Fußballfans noch am Spieltag selber die Heimreise antreten und nicht noch einen weiteren Tag in der Domstadt verweilen.
Noch steht aus, wer das Achtelfinalspiel am 30. Juni im Rhein-Energie-Stadion bestreiten wird (Sieger Gruppe B gegen den Dritten aus Gruppe A, D, E oder F). Die Hotelpreise flachen nach den ersten vier Spielen in Köln ab und steigen dann zum Achtelfinale wieder, allerdings auf einen Durchschnittswert von 200,18 Euro. Dieser Wert liegt damit noch rund 14 Euro unter dem niedrigsten Preis (214,19 Euro) für die Gruppenspiele.
Köln-Tourismus und booking.com sagen weiteren Preisanstieg voraus
Eine Sprecherin des Buchungsportals booking.com teilte auf Nachfrage mit, dass die Preise und die Verfügbarkeit der Angebote allein von den Unterkünften festgelegt würden.„Sie haben die volle Kontrolle darüber, einschließlich der Entscheidung, ob und wann sie Rabatte oder Sonderangebote anbieten“, äußert sie. Laut ihr hänge die Preisgestaltung von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Jahreszeit, von Veranstaltungen in der Nähe sowie von der Nachfrage. Dies sei auch während der EM 2024 der Fall.
Als Konsequenz aus begrenztem Angebot und hoher Nachfrage dürften die Preise an den Spieltagen noch weiter steigen, wie auch Köln-Tourismus Geschäftsführer Jürgen Amann unterstreicht: „Das Großsportevent Euro 2024 wird eine Vielzahl von Gästen und Übernachtungen für Köln mit sich bringen, die nachvollziehbar an den Spieltagen zu Auslastungshöhepunkten führen werden.“ Man kenne die an den Spieltagen erhöhten Preise auch von anderen Veranstaltungen und auslastungsstarken Zeiten.
Auch wenn Fußballfans sich darüber weniger freuen werden, seien die zu erwartenden Umsätze in Hotellerie, Gastronomie und anderen Bereichen laut Amann sehr erfreulich. Er erwarte zudem einen positiven Imagegewinn für Köln „als perfekten Austragungsort und damit eine langfristige Stärkung des touristischen Interesses“.