20 Tests pro SeniorenheimbewohnerDie Corona-Lage in Leverkusen stabilisiert sich
Leverkusen. – Eine weitere Woche ist vergangen – und einmal mehr hat sich in Sachen Pandemie in Leverkusen Einiges getan. Der Wert der Sieben-Tages-Inzidenz liegt nach Aussage von Gesundheitsamtsleiter Martin Oehler am Freitag bei 163,6. Das sei ein leichter Rückgang zur vergangenen Woche und zeige, dass sich die Menge der Infektionen auf einem, wenn auch hohen, Niveau unter dem Landesdurchschnitt einpendele. Oehler spricht von einer „Stabilisierung“. Derzeit sind in Leverkusen 916 Personen nachweislich an Covid-19 erkrankt. 20 Patientinnen und Patienten werden im Klinikum behandelt, zwölf davon sind aus Leverkusen. Drei liegen auf der Intensivstation, ein Patient muss beatmet werden.
Im St.-Remigius-Krankenhaus liegen derzeit sechs Infizierte, eine dieser Personen auf der Intensivstation. Vier Personen sind Verdachtsfälle. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich nach Aussage von Thomas Karls in Quarantäne.
Unterricht nicht gefährdet
An den Leverkusener Schulen gab es laut Marc Adomat, Schuldezernent und Mitglied es städtischen Krisenstabs, zwischen dem 3. und dem 12. November 52 neue Fälle bei Schülern und Lehrern. Der Unterricht indes sei nicht gefährdet. Es führen derzeit täglich 13 zusätzlich Busse die Schulen in der Stadt an, um die Beförderung von Kindern und Jugendlichen zu entzerren.
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Petra Jennen vom Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt, die unter anderem das zuletzt von Corona arg gebeutelte Seniorenwohnheim an der Tempelhofer Straße betreibt, gibt an, dass in der betreffenden Einrichtung noch 16 Bewohner als infiziert gelten. „Sie sind aber alle stabil.“ Ein Bewohner liege im Krankenhaus, eine 89-Jährige und ein 99-Jähriger seien indes zuletzt an der Covid-19-Erkrankung gestorben. Insgesamt 20 Pflegekräfte und Betreuer fielen derzeit aus, weil sie sich in Quarantäne befänden. Insgesamt leben im Haus an der Tempelhofer Straße 196 Seniorinnen und Senioren. Die Infektionskette sei laut Oehler auf eine aus dem Urlaub zurückgekehrte Person zurückzuführen.
Test erst nach fünf Tagen
Gerade vor diesem Hintergrund sei die neue Regelung seitens der Landesregierung wichtig: Ab sofort müssen alle Personen, die von touristischen Reisen zurückkehren, sich für zehn Tage in Quarantäne begeben und dürfen frühestens nach fünf Quarantänetagen einen Coronatest vornehmen lassen. Bislang hätten sich viele Heimkehrer sofort testen lassen. Die Tests seien negativ ausgefallen, aber mitunter nur, weil die betreffenden Personen nicht ansteckend gewesen seien, das Virus aber in sich trugen. Die Krankheit brach dann aus – und wurde unbewusst weitergegeben. Spätere Tests wie die nun angeordneten hätten dies verhindern können.
Wichtig für die Pandemiebekämpfung sind laut den Experten zudem die 20 Tests pro Bewohner pro Woche, die bald den Pflegeheimen zur Verfügung gestellt würden und auf Bewohner, Mitarbeiter oder Besucher aufgeteilt würden.
Und die 20 Soldatinnen und Soldaten aus dem niedersächsischen Nordholz, die seit dieser Woche bei der Kontaktverfolgung in Leverkusen eingesetzt sind und die nach Meinung von Adomat durch ihre Präsenz in der Stadt ein Zeichen nach außen senden, dass die Lage ernst sei, – aber ebenso auch alle zusammenstünden.