Aktionen im Lockdown: Bayer-04-Fans und evangelische Kirchengemeinde helfen

Leverkusen – Der derzeitige Lockdown wegen der Corona-Pandemie trifft die Menschen in vielerlei Hinsicht härter als der im Frühjahr. Zwei Gründe dafür: Die dunkle Jahres- sowie die anstehende Weihnachtszeit, in der das menschliche Miteinander nochmal an Bedeutung gewinnt. Und die neuerliche Schließung von Gastronomiebetrieben und Kulturstätten, bei denen nicht wenige Betreiber spätestens jetzt an finanzielle Grenzen stoßen. Auch deshalb kommen zwei Projekte in Leverkusen jetzt gerade recht. Zwei Projekte der evangelischen Kirchengemeinde Opladen sowie eines der Bayer-04-Fans.

Gespräch per Video

Die Vertreter der Kirchengemeinde bieten nun einmal in der Woche – jeweils sonntags von 17 bis 18 Uhr – ein interaktives Treffen im Internet über die Videoplattform Zoom an. Mit dabei sind Pastor Stephan Noesser (58), Studentin Lisa Schulz (34), Erzieherin Iris Pauler (42) und Lehrer Andres Burges (34).

Eingeladen sind: alle. Egal welchen Alter. Egal ob gläubig respektive Gemeindeglied oder nicht. Egal ob aus Opladen oder Schlebusch oder jedem anderen Ort. „Wir wollen allen Interessierten die Gelegenheit geben, zumindest interaktiv anderen Menschen zu begegnen und miteinander zu reden“, sagt Schulz. Noesser betont, dass das die Kernkompetenz von Kirche sei. Eine, die über den Glauben hinausgehe. Und eine, die derzeit nicht nur innerhalb der Gemeinde eben nicht leicht umzusetzen sei. „Dies soll ein Weg dazu sein. Ein Experiment.“ Das zudem bei Erfolg jederzeit ausgeweitet werden könne.

Keine religiösen Themen

Es solle beim Projekt „Connected im Lockdown“ explizit nicht um religiöse Dinge gehen. Alles sei möglich. Und: Sollte jemand tatsächlich Beistand und Hilfe benötigen, dann könne auch jederzeit ein separates Gespräch zwischen der entsprechenden Person und Burges begonnen werden, der auch ausgebildeter Psychotherapeut sei.

Bei Bayer 04 wiederum haben sich nun die Vertreter des Dachverbandes der Fans, Nordkurve 12, zusammengetan, um den Gastronomen und Kulturanbietern der Stadt zu helfen. Sie bieten ab Sonntag, 15. November, Shirts und Taschen mit dem Aktionsmotto „Leverkusen – Seite an Seite“ und dem aufgedruckten Stadtwappen zum Verkauf von jeweils zehn Euro an. Die Hälfte des Erlöses geht dabei an von den Käuferinnen und Käufern selbst zu bestimmende Institutionen oder Personen respektive an jene, die sich bei den Organisatoren wegen einer etwaigen Unterstützung melden. Die könne nämlich aus einer entsprechenden Liste ausgewählt werden.

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Hoffnung auf Zuspruch

Dazu erklärt das Vorstandsmitglied des Fandachverbandes Oliver Willutzki: „Wir alle lieben es nach der Arbeit auszugehen, lecker zu essen oder im kleinen Lädchen um die Ecke einzukaufen. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen und damit unsere Kultur in unserer Stadt erhalten bleibt, haben wir diese Initiative gestartet“. Sein Kollege René Mayer ergänzt: „Wir wünschen uns, dass sich noch weitere Kulturschaffende, Vereine oder eben der kleine Laden um die Ecke bei uns melden, dann nehmen wir diese auch mit auf. Wir hoffen auf viel Zuspruch innerhalb der Leverkusener Bevölkerung.“

Die „Connected“-Aktion der Evangelischen Kirchengemeinde startet am Sonntag, 15. November, um 17 Uhr. Der Code, mit dem sich Interessierte bei Zoom (www.zoo.us/join) kostenfrei einwählen können ist 7922847340. Weitere Informationen gibt es unter ☎ 0151/27 55 30 59. Bereits initiiert ist die Nachbarschafts- und Einkaufshilfe unter ☎01578/1 61 85 86 und das Angebot der Telefonandachten (☎ 02171/40 05 12).Infos zur Aktion der Bayer-Fans sind auf der Internetseite des Dachverbandes zu finden. Zudem gibt es nach wie vor die Einkaufshilfe der Ultras Leverkusen.