Im November stieg die Zahl der Jobsucher in Leverkusen recht deutlich. Auch das Stellenangebot verringerte sich.
BilanzAuf Leverkusens Arbeitsmarkt sieht es trüber aus als im Umland
Sehr unterschiedliche Arbeitsmarktzahlen nannte am Donnerstag Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach. „Während die Zahl der Arbeitslosen in Leverkusen gestiegen ist, ist sie im Kreis gesunken.“ Erfreulich sei, dass insgesamt mehr Menschen eine neue Arbeitsstelle antreten konnten. Dennoch zeige der Arbeitsmarkt „derzeit eine eher verhaltene Dynamik bei fortdauernd hohem Fachkräftebedarf“. Der könne durchaus mit behinderten Menschen gelindert werden. „Viele der schwerbehinderten Arbeitslosen sind Fachkräfte, die oft mit Vorurteilen auf Seiten der Unternehmen zu kämpfen haben“, so Jordy. Nicht einmal jedes zweite Unternehmen erfülle die gesetzliche Beschäftigungspflicht.
In Leverkusen haben sich im Lauf des Novembers 1602 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Weil sich dagegen nur 1370 bei der Agentur abgemeldet haben, stieg die Arbeitslosigkeit auf um 239 Personen auf 6293. Das sind auch im Vergleich zum November 2022 mehr, nämlich 231. Ihre Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt verloren 439 Männer und Frauen, das sind zwar 31 weniger als Oktober, aber 34 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig haben 351 Arbeitslose wieder eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden – das sind 16 mehr als im Vormonat und zehn mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 7,2 Prozent, nach 6,9 Prozent im Vormonat und 7,0 Prozent im Vorjahr.
Im Kreis sieht es meist besser aus
In Leichlingen hingegen bestätigt sich die Tendenz des gesamten Arbeitsmarktes im Rheinisch-Bergischen Kreis, der sich eher erholt. Die Blütenstadt meldet einen Rückgang um neun auf 785 Arbeitslose. In Burscheid hingegen ist die Zahl leicht um sechs auf 699 gestiegen.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ging die Zahl der Betroffenen in Leverkusen um 36 auf 2140 zurück. Der Vergleich mit November 2022 zeigt dagegen ein Plus von 119 Personen. Zugenommen hat die Zahl der schon länger arbeitslosen Männer und Frauen, nämlich um 275 auf 4153 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 112 mehr.
Das Angebot auf dem Arbeitsmarkt ist in Leverkusen zurückgegangen. Die Arbeitgeber meldeten der Agentur im November 248 neue Stellen. Dies sind 41 weniger als im Oktober und auch 79 weniger als im vorigen November. Damit beläuft sich das Stellenangebot derzeit auf 1365 – 21 weniger als im Oktober und sogar 119 weniger als vor einem Jahr.
Die jüngsten Leverkusener Zahlen bestätigen die Prognose von Pascal Sahlmen, dem Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit, aus dem Oktober: „Insgesamt ist die arbeitsmarktliche Entwicklung verhalten – im kommenden Winter müssen wir mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen.“