Autobahn-BaustellenLauterbach will Lkw aus dem Stadtgebiet aussperren
Leverkusen – Der Leverkusener Stadtrat wird am Montag, 27. Mai, um 17 Uhr zu einer Sondersitzung im Rathaus am Friedrich-Ebert-Platz zusammenkommen. Im Wesentlichen wird es darin um die Pläne von Bund und Land zum Bau eines Lkw-Rastplatzes an der A 1 in Höhe Fester Weg zwischen Steinbüchel und Lützenkirchen gehen.
Nahezu alle Parteien im Rat haben – wenn auch in unterschiedlicher Tonlage – ihren Widerstand gegen diese Pläne beschworen. Eine Resolution des Rates und Klagen sind ebenso im Gespräch wie ein Fest mit einem autofreien Sonntag und einer Demonstration auf den Hauptdurchgangsstraßen.
20 Jahre lang Baustelle
Der Leverkusener Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (SPD) hat außerdem die Forderung aufgestellt, als Reaktion auf die Autobahnpläne den Lkw-Durchgangsverkehr durch Leverkusen zu sperren. Die Stadt solle einmal prüfen, auf welche Weise der Schwerlastverkehr von Lkw mit mehr als 7,5 Tonnen an der Durchfahrt durch Leverkusen gehindert werden könne. Die sei eine Hauptbelastungsquelle.
Zwar müsse Lieferverkehr im Stadtgebiet weiterhin möglich sein, doch könne nicht mehr hingenommen werden, dass immer mehr Lkw die zugestaute Autobahn verließen, um sich eine Abkürzung mitten durch die Stadt zu suchen.
„Wir müssen uns vor Augen halten, dass sich die Umsetzung der Ausbaupläne für die Autobahnen im Stadtgebiet hinziehen wird“, sagte Lauterbach dem „Leverkusener Anzeiger“. „Wir werden die nächsten 20 Jahre ununterbrochen Autobahnbaustellen haben und einen Verkehr, der zunehmend auf andere Straßen ausweicht. Wir können aber eine ganze Generation abwarten und die Menschen in unserer Stadt dieser Belastung durch Verkehr und Emissionen aussetzen.“
Kölner Überlegenheitsgefühl
Leverkusen dürfe mit einer solchen Sperrung durchaus einmal eine Vorreiterrolle einnehmen, der andere Städte vielleicht folgen werden. Wie das Bundesunternehmen Deges zu der haarsträubenden Ansicht gelangt sei, Leverkusen sei nicht stark verkehrsbelastet, sei absolut nicht nachvollziehbar.
Und dass die IHK ausschließlich die Interessen der Wirtschaft vertrete, die ihre Forderungen ohne Rücksicht auf die Bevölkerung durchsetzen wolle, immer weniger Steuern zahle und mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen drohe, sei schlichtweg skandalös. Dass ein möglicher Lkw-Rastplatz in Köln-Niehl nicht einmal ansatzweise geprüft worden sei, komme laut Lauterbach nur daher, dass Köln sich in jedem Streitfall der Nachbarstadt Leverkusen überlegen fühle und sicher sei, sich durchzusetzen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Ratssitzung am Montag wird wieder per Livestream im Internet übertragen. Der Link zum Livestream ist während der Übertragungen direkt auf der Startseite der städtischen Homepage zu finden.