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Bachchor LeverkusenViel Weihnachtsgefühl und Glanz in der Petruskirche

Lesezeit 2 Minuten
Bachchor Leverkusen, Petruskirche. Foto: Ralf Krieger

Der Bachchor Leverkusen in der Petruskirche.

Der Bachchor glänzte mit dem Weihnachtsoratorium in der Petruskirche in Leverkusen-Bürrig.

Mit das Beste im Weihnachtsoratorium kommt eigentlich schon ganz zu Beginn: Das ist der berühmte Chorgesang „Jauchzet, frohlocket..“, den sogar die meisten Menschen kennen, die sich in der klassischen Chormusik nicht besonders gut auskennen. Es ist also wirklich ratsam, dass man sich vom ersten Ton an dem ebenso sauberen wie emotional ergreifenden Gesang der über 60 Bachchor-Sängerinnen und -Sänger ganz hingibt und loslässt. Die Aufführung am Sonntagabend in der Petruskirche in Bürrig war ein Nachholspiel: Geplant war das Oratorium schon für den Dezember 2021. Der Chor musste damals aber hastig wenige Tage zuvor absagen, „Aufgrund der Entwicklung der Coronapandemie“.

Sängerinnen

Sängerinnen im Einsatz.

Zuvor hatte der Chor wegen der Infektionsgefahr die Proben aussetzen müssen. Zudem beschädigte das Hochwasser im Juni 2021 das „Wohnzimmer“ des Chors, die Bielertkirche. Sie wird erst 2024 oder 2025 wieder benutzbar sein. Aber es geht wieder aufwärts, zumal der wahrscheinlich bekannteste hochkarätige Chor Leverkusens viele Freunde und Förderer hat. Sogar eine Stiftung kümmert sich darum, dass hochklassige Konzerte, wie das am Sonntag, stattfinden können. Anstelle der beschädigten Bielertkirche kam also die Petruskirche zu Ehren. Im warmen sechseckigen und im gezackt gemauerten Innenraum sitzt man wie in einer großen Krone. Nicht ganz ausverkauft war das Konzert, aber alle Plätze, von denen man gute Sicht und Akustik hat, waren besetzt.

Nur geübte Ohren hören die fehlenden Männer

Nur einmal hat der Bachchor das Oratorium in diesem Winter zur Aufführung gebracht. Angesichts der umfangreichen Vorbereitungen, der vielen Proben und der Organisation, ein Orchester für diesen Abend zusammenzubringen, ist das schade. Michael Porr dirigierte, er leitet den Bachchor seit 1998. Zwei Solistinnen, die Sopranistin Dorothea Brandt und die Mezzosopranistin Irina Makarova, sowie die zwei Sänger Martin Koch und Sebastian Klein kamen zwischen den Choreinsätzen ans Singen. Ihre Hauptaufgabe im Oratorium ist es, die Weihnachtsgeschichte zu singen. Zwischendurch nimmt der Bachchor mit den kurzen Chorälen die Zuhörer quasi bei der Hand und hebt die Stimmung auf ein weihnachtlich-festliches und erhabenes Niveau.

Der Chor sucht männliche Sänger, was nur geübte Ohren heraushören können. Bei den Solistinnen gibt es Arien, da wünscht man sich, dass sie etwas länger dauern. Wenn man Bach für etwas kritisieren kann, dann höchstens, dass er dem Chor nicht mehr Anteile in seinem Oratorium zugeteilt hat.