Leverkusen – Sie ist gerade mal zwei Monate alt – und wird schon als Erfolgsmodell bezeichnet, die Ticketbörse des Fußball-Bundesligisten Bayer 04. „Mehr als 1600 Karten für Heimspiele der Werkself sind schon eingestellt worden. Mit einer solchen Resonanz war zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu rechnen“, sagt Ticketingleiter Philipp Deipenbrock. Durchschnittlich seien dabei etwa die Hälfte der Karten weiterverkauft worden. Bei den ausverkauften Begegnungen mit dem SC Paderborn und Werder Bremen lag die Verkaufsquote nach Vereinsangaben sogar bei 82 Prozent.
Geringe Chance
Die Auswertung für die Partie am heutigen Samstag gegen den FC Schalke 04 könnte ähnliche Zahlen ergeben. „Auch diese Begegnung ist grundsätzlich ausverkauft. Wir werden aber Kassen am Stadion öffnen, da immer mal wieder sehr kurzfristig Karten zurückgegeben werden und so noch an Interessenten gebracht werden können. Die Chance, auf diesem Weg noch ein Ticket für das Spiel gegen die Schalker zu bekommen, ist allerdings gering“, betont Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink. Da müsse man schon ein wenig Glück haben.
Grundidee für die Einrichtung einer vereinseigenen Tauschbörse war, den offenkundigen Schwarzmarkthandel mit Tickets für Heimspiele einzudämmen. Werkself-Fans können ihre Tages- und Dauerkarten anbieten, wenn sie ein Spiel nicht besuchen können – und das auf legale Art und Weise. Wer Karten auf anderen Internet-Plattformen anbietet oder seine Tageskarte noch schnell am Spieltag vor dem Stadion loswerden will, riskiert eine Bußgeld wegen illegalen Schwarzmarkthandels.
Das verstößt laut Sprink gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Bayer 04, die einen Weiterverkauf untersagen. Parallel zum Start der Ticketbörse sei daher auch die Recherche und Nachverfolgung von Aktivitäten auf dem Schwarzmarkt in Kooperation mit einer spezialisierten Kanzlei angelaufen.
Mit diesem verstärkten Vorgehen soll der unkontrollierte Handel mit Karten auch zum Schutz der Bayer-04-Fans möglichst effizient bekämpft werden. Immer wieder kommt es vor, dass vor allem Tickets für die so bezeichneten Spitzenspiele der Bundesliga zu horrenden Preisen weiterverkauft werden. Dagegen kosten die Tickets auf der Bayer-04-Plattform dasselbe wie im normalen Verkauf, zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr. Wenig verwunderlich also, dass auch Fanbeauftragter Franky Linde von „durchweg positiven Rückmeldungen aus der Anhängerschaft“ spricht, vor allem, weil die Weitergabe eines Tickets jetzt auch kurzfristig und relativ einfach möglich sei.
www.bayer04.de