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Neuer Vorstandschef in LeverkusenDer Kalifornier Bill Anderson soll Bayer führen

Lesezeit 3 Minuten
Bill Anderson wird am 1. Juni 2023 neuer CEO (Vorstandsvorsitzender) der Bayer AG in Leverkusen und folgt auf Werner Baumann

Bill Anderson war zuletzt Pharmachef bei Roche. Jetzt wechselt er nach Leverkusen zur Bayer AG.

Bill Anderson ist 56 Jahre alt, kommt von Roche in Basel nach Leverkusen und hat unter anderem einen Abschluss am MIT in Boston gemacht. Er wird Werner Baumann schon im Juni ablösen.

Deutlich früher als geplant wird Bayers Vorstandschef Werner Baumann in den Ruhestand gehen. Am Mittwoch hat der Aufsichtsrat des Pharma- und Agrochemiekonzerns einen Nachfolger nominiert, und zwar einstimmig. William N. Anderson kommt vom Schweizer Pharmakonzern Roche und soll schon am 1. April in Leverkusen antreten.Das Ruder übernehmen soll der Chemie-Ingenieur nach nur zwei Monaten Einarbeitungszeit, teilte Bayer am Mittwoch mit.

Der Aufsichtsrat beschreibt Anderson als erfolgreichen Innovator der Pharma-Branche. Bevor er zu Roche nach Basel kam, war der heute 56 Jahre alte Amerikaner Vorstandschef von Genentech in Kalifornien, einem der Pionierunternehmen in der Biotechnologie-Branche. Davor war Anderson in leitenden Positionen in den Bereichen Management, Produktentwicklung und Finanzen bei Biogen, einem weiteren Innovationsführer im Biotech-Bereich, sowie bei Raychem, einem amerikanischen Technologie- und Elektronikunternehmen. „Während seiner Stationen bei Biogen, Genentech und Roche war Anderson an der Entwicklung und Markteinführung von 25 neuen Medikamenten beteiligt, darunter 15 Blockbuster“, hebt Bayer hervor.

Viel internationale Erfahrung

Erwähnenswert für Bayers Aufsichtsrat ist auch der internationale Werdegang des künftigen Vorstandschefs. Außer in seiner Heimat und der Schweiz hat Anderson in Belgien, den Niederlanden und Großbritannien gearbeitet. Einen Satz wert ist den Bayer-Aufsehern, dass Anderson „in Leverkusen tätig sein“ wird.

Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann bezeichnet Anderson als „idealen Kandidaten, um Bayer zusammen mit dem Team in ein neues, erfolgreiches Kapitel zu führen – in einer Zeit, in der wir bemerkenswerte Innovationszyklen in der Biologie, Chemie und künstlichen Intelligenz sehen.“ Andersons Erfolge bei der Entwicklung starker Produkt-Pipelines seien groß, der Manager sei „sehr erfahren darin, bahnbrechende biotechnologische Innovationen zur Marktreife zu bringen“.

Der neue Mann soll Bayers volles Potenzial heben

Zusätzlich werden ihm „außergewöhnliche Führungsqualitäten“ attestiert. Anderson gelinge es, in den Unternehmen eine Kultur zu schaffen, „die Innovationen fördert, Produktivität und Performance steigert und in der sich Mitarbeiter weiterentwickeln können“, ist der Chefaufseher überzeugt.

Der so mit Vorschusslorbeeren bedachte Anderson bezeichnete Bayer am Mittwoch als „innovatives Unternehmen, das schon heute weltweit einen enormen Mehrwert für die Ernährung und Gesundheit von Menschen sowie die Umwelt erbringt“. Die führenden Investitionen des Unternehmens in Forschung und Entwicklung in die Sparten Landwirtschaft, Pharma und rezeptfreie Arzneien „versprechen weitere bahnbrechende Innovationen“. Er wolle Innovationen beschleunigen, die Performance verbessern, die Nachhaltigkeit voranbringen „und das gesamte Potenzial des Unternehmens heben“.

Auch der Betriebsrat ist zuversichtlich

Nicht nur vom Aufsichts-, sondern auch vom Betriebsrat gab es schon einmal Lob für den künftigen Bayer-Chef. „In unseren Gesprächen hat Bill Anderson sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Belegschaft und seine Begeisterung für den Unternehmenszweck deutlich zum Ausdruck gebracht“, kommentierte Heike Hausfeld, die Vorsitzende des Betriebsrats und stellvertretende Vorsitze des Aufsichtsrats die Berufung des Mannes, der unter anderem am renommierten MIT in Boston einen Abschluss gemacht hat.

Für Werner Baumann, der Bayer am 31. Mai, also rund ein Jahr früher als geplant verlässt, gab es von Winkeljohann wie von Hausfeld Lob. Der scheidende Vorstandschef habe Bayer zu einem führenden Life-Science-Unternehmen „mit herausragenden Innovationsfähigkeiten in den Bereichen Gesundheit und Ernährung“ gemacht, so Winkeljohann. Hausfeld sagte, dass man beim Konzern-Umbau oft „hart gerungen“, aber so „vieles gemeinsam gestalten und voranbringen“ konnte.