Leverkusen – Die Idee, sich an schöner Stelle unter Bäumen bestatten zu lassen, findet immer mehr Interesse. Ein kleines schattiges Plätzchen auf einer grünen Wiese – der Friedhof Reuschenberg bietet diese Möglichkeit seit einem Jahr auf einem 2700 Quadratmeter großen Grabfeld. Die Hälfte der 240 Urnenplätze unter den 34 Bäumen dort ist bereits belegt. Die Urnengräber sind um die Bäume verteilt, auf einer Gedenksäule findet man die Namen der Verstorbenen. Der Bau einer weiteren Säule für weitere 120 Namensschilder ist schon geplant. Im vorigen Jahr haben allein auf dem Friedhof Reuschenberg 99 feierliche Urnenbeisetzungen im Grabfeld stattgefunden.

Pflegeleicht und preiswert

Die Variante des Urnengrabes ist in letzter Zeit immer beliebter geworden. Die Grabstelle ist nicht nur kleiner als das herkömmliche Reihengrab, sondern auch pflegeleichter und preiswerter. So liegen die Kosten für ein einzelnes Urnengrab zwischen 841,40 Euro und 949,80 Euro für 20 Jahre – ein klassisches Reihengrab ist rund 500 Euro teurer. Urnenwahlgräber, die Platz für vier Urnen bieten, kommen auf 1338 Euro.

Die Leverkusener Friedhofsverwaltung trägt dem Wunsch nach ungewöhnlicheren Bestattungsformen Rechnung und hat ihr Angebot entsprechend erweitert. In Ruhegärten ist eine Urnenbeisetzung in einem malerischen Garten möglich. Allerdings sollten die Angehörigen sich die Stelle gut merken, da es dort keine separaten Gräber und Kennzeichnungen gibt. Die Lebensdaten der Beigesetzten findet man wie auf dem Birkenberg auf einer Granitstele. In Manfort sind derzeit noch 350 freie Plätze verfügbar, auf dem Schlebuscher Friedhof Scherfenbrand gibt es noch mehrere 100 Belegungsstellen.

Eine Alternative dazu kommt ursprünglich aus Südeuropa und nennt sich Kolumbarium. Dabei werden je ein bis zwei Urnen in eine gemauerte Grabkammer gestellt. Die Plätze in Manfort sind bereits besetzt, allerdings sind neue Standorte für Kolumbarien auf den Friedhöfen Birkenberg und Bergisch Neukirchen geplant.