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Biofrontera zieht ZwischenbilanzStillstand durch Corona

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Die Rotlichtlampe gehört zu Biofronteras Ameluz-Therapie.

Leverkusen – Sehr deutlich malt sich die Corona-Krise im Geschäft von Biofrontera ab: Die Auswirkungen der Pandemie haben „den Vertrieb ab der zweiten Märzhälfte weitgehend zum Erliegen gebracht“, heißt es in der Bilanz des ersten Quartals. Weil das nur zwei Wochen waren, sank der Umsatz insgesamt nur um rund fünf Prozent auf 6,5 Millionen Euro. Allerdings hat der Dermatologie-Spezialist auf seinem wichtigsten Markt, den USA, am deutlichsten gelitten. Zwischen Mitte Februar und Mitte März sei noch alles planmäßig gelaufen. Danach seien die Umsätze mit dem Hautkrebsmittel Ameluz „fast auf Null“ zurückgegangen, berichtete Vorstandschef Hermann Lübbert jetzt.

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Hermann Lübbert

Zuvor hätten offizielle Empfehlungen der größten US-Dermatologie-Organisation dazu geführt, dass viele Hautarzt-Praxen geschlossen wurden. Die Folge: Der Ameluz-Umsatz in den USA sank im ersten Quartal um eine auf 4,2 Millionen Euro. Lübbert hofft aber, dass es wieder besser wird: Trotz hoher Infektionszahlen gibt es auch in vielen US-Staaten Lockerungen; im Ameluz-Geschäft beobachte man eine „langsame Erholung“. Allerdings dürfen Biofronteras Vertriebler noch nicht wieder in die Praxen.

In Deutschland und Europa habe sich die Corona-Krise nicht so stark ausgewirkt 2020 sei gut angelaufen, der Umsatz auf beiden Märkten um jeweils 200.000 Euro gestiegen. Deutschland verzeichnete also 1,3 Millionen Euro Umsatz, Europa 800.000, wobei der vom Lockdown besonders betroffene spanische Markt zu Hoffnungen Anlass gebe.

Xepi enttäuscht die Hoffnungen noch

Deutlich getrübt sind allerdings die Hoffnungen auf das Antibiotikum Xepi, das vor einem Jahr im Zuge der Übernahme der US-Tochter von Maruho, Cutanea, zu Biofrontera gekommen war: Wegen der Corona-Krise geht der Vorstand davon aus, dass das Antibiotikum nicht so schnell die ursprünglich erwarteten Marktanteile erringen kann. Der Wert der Lizenz wurde um gut zwei Millionen Euro niedriger angesetzt.

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Zu den Aussichten für das ganze Jahr wagt der Vorstand keine Aussage. Klar ist dagegen der Plan für die Hauptversammlung am nächsten Donnerstag, die wegen der Versammlungsbeschränkungen im Internet abgehalten wird.

Mehr Kapital für Biofronteras Wachstum

Frisches Geld muss her. Und so schlägt Biofronteras Vorstand der Hauptversammlung am nächsten Donnerstag gleich drei Kapitalmaßnahmen vor: eine ordentliche Kapitalerhöhung um 20 Prozent auf knapp 54 Millionen Euro, ein genehmigtes Kapital von 8,5 Millionen Euro sowie das Recht, sich durch Pflichtwandelanleihen weitere 40 Millionen Euro zu beschaffen. Letzterer Vorschlag basiert auf einem Gegenantrag des Großaktionärs Deutsche Balaton. (tk)

Hermann Lübbert und Finanzchef Thomas Schaffer setzen im Dauerstreit mit dem Großinvestors Hermann Zours ein Kompromisszeichen: Die Idee, Biofrontera weiteres Geld zu beschaffen, um Ameluz weiterzubringen und Xepi zum Durchbruch zu verhelfen, soll auch mit einem Zours-Plan verwirklicht werden. Ob das Frieden schafft, muss angesichts vieler Gegenanträge aber bezweifelt werden.